KN-Test in Kiel: Wie gut sind die Parkhäuser im Zentrum?

Die Kieler Verwaltung verweist regelmäßig auf die zahlreichen Parkhäuser und Tiefgaragen, die trotz der wachsenden Zahl an Fahrradstraßen und Sperrungen rund um das Holsten-Fleet nur wenige Gehminuten entfernt zur Verfügung stehen. Sie sind damit ein Argument gegen den Vorwurf, die Innenstadt sei nicht mehr mit dem Pkw zu erreichen. 13 Häuser umfassen etwa 5300 Stellplätze. Fast immer sind etliche frei. Lesen Sie auch: Diskussion um freies Parken in der City Die Qualität der Häuser schwankt. Wir haben sie alle einmal angesteuert und getestet. Wie gut kann das Parkhaus befahren werden? Sind die Decks beleuchtet? Ist das Abstellen der Autos dort rund um die Uhr zumutbar? 13 Adressen im echten Zentrum: 13 Adressen sind es, an denen im Zentrum gegen Entgelt das Auto abgestellt werden kann. Mit einem Mittelklassewagen (Audi A3) an einem Mittag in der Woche finden wir überall einen Platz, lediglich am Parkhaus Querpassage bleibt die Schranke wegen Vollbelegung unten. Hier haben wir uns zu Fuß umgeschaut. Die Erfahrungen hinter den Schranken sind extrem unterschiedlich. Da gibt es die eher alten Parkgelegenheiten, historische Häuser oder Unterkellerungen wie jene am Hotel Steigenberger, die Schlossgarage, die Tiefgarage Europaplatz oder das Förde-Parkhaus. Ja, wir kommen überall herein, meist durch eine schmale an beiden Seiten baulich begrenzte Einfahrt. So wirklich hell ist es selten, die Schlossgarage hat einen gruseligen Charme. Parkplätze und Rampen sind oft eng, beim Aussteigen müssen wir auf unseren Kopf aufpassen. Dafür gibt es selten Wendelauffahrten, die ja auch nicht jedem liegen. Erst recht nicht den Fahrern langer Autos. Dann die mittlere Güteklasse: meist von Ketten wie Q-Park oder Contipark betriebene eher große Häuser. Hier ist die Infrastruktur tendenziell besser, die Parkdecks mehr ausgeleuchtet, die Bezahlmöglichkeiten mit Kartenlösungen erweitert. Auch hier kann es aber seltsam enge Wendelrampen geben wie am Cap, sehr enge Parkplätze wie bei Karstadt oder skurrile Konstruktionen wie an der Holstenstraße I, wo erst ganz oben die Schranke passiert werden muss. Irritierend war die extrem enge Bauweise des sehr neuen Q-Park Altstadt. Die Karte zum Test: Klicken Sie die einzelnen Parkhäuser auf der Karte an, um die Bewertung zu lesen. Selbst der Testsieger hat Seltsamkeiten: Testsieger, vor allem aufgrund der schrägen Parkbuchten, der guten Ausleuchtung und der Preisgestaltung ist das ZOB-Parkhaus. Hier hat die Stadt auf viel Raum viel Komfort gebaut. Selbst dieses Parkhaus ist aber nicht frei von Seltsamkeiten: Die Auf- und Abfahrt über die Spindel erschließt sich nicht jedem, manchmal kommen sich auf einmal Autos entgegen. Zusätzlich befestigte Schilder beweisen den Infobedarf. Die Frauen- und Behindertenparkplätze könnten auch per Lichtzeichen deutlich werden. Und: Wer ohne Ticket herausgeht, kommt nicht wieder herein. Grundsätzlich sind auch am Abend oder am Wochenende in den meisten Häusern noch Plätze verfügbar: Extrem gut genutzt waren über mehrere beobachtete Zeiträume vor allem das Parkhaus Jensendamm und Contipark Sophienhof. Wer bereit ist einen Parkplatz zu bezahlen, findet ihn meist auch. Bis auf die Schlossgarage finden sich zu allen Adressen Live-Daten auf der Stadt-Homepage kiel.de/parken. Darüber führt auch ein Link zu Parken Plus, der Initiative für Ticketrückerstattung über Umsatz im Kieler Einzelhandel. Wer einkauft, kriegt seine Anfahrt anteilig bezahlt. Ein weiteres Angebot ist die P-Card, die in Contipark-Häusern Ermäßigungen verspricht. Q-Park bietet den Q-Park-Pass an. Eine spezielle Konstellation liegt im Cap vor: Dort kooperiert das Parkhaus mit dem Cinemaxx und bietet Kinobesuchern günstigere Konditionen. Weitere Nachrichten aus Kiel lesen Sie hier.