Die Kaistraße entwickelt sich langsam rund um den Hauptbahnhof zur größten Kieler Hotelmeile: In direkter Nachbarschaft zum Intercity-Hotel, dem Atlantic und B&B entstehen auch ein Atlantic Budget mit rund 146 Zimmern und das Lindner-Hotel mit 164 Doppelzimmern. Trotz weiterer Hotelpläne in der Innenstadt wie am Bootshafen mit Ibis Styles und Adagio Access, der Novum-Gruppe und Hampton by Hilton neben der Sparkassen-Arena sorgt sich die Lindner-Gruppe laut Pressesprecherin Catherine Bouchon nicht um zu große Konkurrenz. Kiel sei attraktiv und habe noch großes touristisches Potenzial.
Auch Einheimische werden angesprochen
Die gleiche Erfahrung habe man bereits an den anderen Standorten der „Me and all Hotels“ gemacht und sei bisher gut gefahren: „Wir sind anders positioniert.“ Das erste Haus nach dem neuen Lifestyle-Konzept eröffnete 2016 in Düsseldorf. Während die klassische Lindner-Gruppe auf Wellness- und Themenhotels für Geschäftsreisende setzt, richtet sich „Me an all Hotels“ nicht nur an Geschäfts- und Städtereisende, sondern auch an Einheimische: „Wir wollen, dass der Gast die Stadt bereits im Hotel kennenlernt und von Geheimtipps profitiert“, sagt Bouchon.
Wie das im einzelnen aussehen kann, zeigt sich an den Erfahrungen aus Düsseldorf: Dort lädt man Künstler aus der Region zu Wohnzimmer-Konzerten, Lesungen oder Workshops ein, zu denen auch Einwohner kommen. Das Hotel organisiert Partys und stellt schon mal eine Tischtennis-Platte oder eine Minigolf-Anlage im Foyer auf. Was Gäste in Kiel an Extras genau vorfinden, ist noch nicht klar.
Mehrere Projekte sind im Verzug
Dass es so lange in Kiel dauerte, bis nach den ersten Vorstellungen 2016 erst im Frühjahr 2018 mit ersten Baumaßnahmen begonnen wurde, lag nicht nur an der Konzept-Änderung: Man habe sehr lange gebraucht, berichtet Bouchon, um einen Generalunternehmer zu finden. Doch da sich die anderen Kieler Hotelprojekte, wie berichtet, aus diversen Gründen verzögern, geht das Kieler Lindner-Haus wohl als nächstes an den Start.