Kidical Mass: Fahrraddemo in Kiel

"Kinder und Familien fahren gerne Fahrrad – jetzt in Corona-Zeiten noch mehr", meint Maik-Torben Kristen vom Verkehrsclub Deutschland (VCD). Viele Eltern hätten allerdings Sorge, ihre Kinder mit dem Fahrrad loszuschicken. "Es gibt in Kiel zahlreiche Stellen, wo Radwege zugeparkt oder nicht ausreichend geschützt sind", sagt er. Kinder würden bei Straßenplanungen oft nicht mitbedacht, alles sei auf Erwachsene ausgelegt. Demo in fast 100 Städten Europas: Deshalb organisiert der Kieler am Sonnabend, 19. September 2020, ein "Kidical Mass" – eine Fahrraddemo speziell für Kinder und Jugendliche, aber auch für "alle, die gerne Fahrrad fahren wollen". Er ist damit nicht alleine: Fast 100 Städte in ganz Europa veranstalten am Wochenende zum Weltkindertag und im Rahmen der europäischen Mobilitätswoche ähnliche Fahrraddemos. Sie fordern ein Umdenken in der Verkehrspolitik, damit sich Kinder sicher und selbstständig mit dem Fahrrad in ihren Städten bewegen können. Deshalb fordert die Initiative Tempo 30 innerorts und ein Schulradwegenetz in den Städten. Das in dieser Form erstmalige Wochenende wurde von der Kidical Mass Köln ins Leben gerufen und wird inzwischen von vielen Initiativen unterstützt, darunter Greenpeace und dem Deutschen Kinderhilfswerk. Der Name der Aktion leitet sich von der "Critical Mass"-Bewegung ab, die seit vielen Jahren durch Fahrraddemonstrationen auf die Bedürfnisse der schwächeren Verkehrsteilnehmer aufmerksam machen will. Das ist die Route durch Kiel: Die Kidical Mass in Kiel startet am Sonnabend um 11 Uhr am Rathausplatz, die geplante Route verläuft von dort über das neue Holsten-Fleet Richtung Exerzierplatz und über den Knooper Weg und die Holtenauer Straße schließlich zum Blücherplatz, auf dem die Abschlusskundgebung stattfinden soll. Der Platz wird deshalb ab 9 Uhr gesperrt sein. Der Kieler Organisator Maik-Torben Kristen rechnet mit 100 bis 200 Teilnehmern und bittet alle Teilnehmer, einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen und Abstände einzuhalten. Mehr aus Kiel lesen Sie hier. Von Hannah Küppers