Kiel: Links-Demo am Sonnabend nach Eskalation beendet

Deshalb habe sich die Behörde entschlossen, die Versammlung zu beenden, wobei auch Pfefferspray eingesetzt wurde, heißt es in einer Pressemitteilung. Demnach wurde die Polizei gegen 17.35 Uhr alarmiert: Ein Passant meldete 30 bis 50 Teilnehmer, die vom Alten Markt über die Holstenstraße in Richtung Hauptbahnhof zogen – Pyrotechnik inklusive. Die Teilnehmer zeigten Transparente, die Bezug auf den G20-Gipfel in Hamburg 2017 nahmen. Entsprechend twitterten die Aktivisten der Antifaschistischen Aktion (Antifa), 50 Teilnehmer einer Spontandemo zeigten sich solidarisch mit den im Rahmen der "Rondenbarg-Massenprozesse" angeklagten G20-Gegnern. In den Prozessen geht es um Vorwürfe nach Ausschreitungen 2017 im Hamburger Industriegebiet Rondenbarg. Die Hamburger Polizei hatte im Vorfeld der nun beginnenden gerichtlichen Aufarbeitung laut "Welt" vor Ausschreitungen und Anschlägen gewarnt. Nach Darstellung der Polizei versuchten die ersten Streifenwagenbesatzungen, vor Ort Kontakt mit den Demonstrierenden aufzunehmen. Laut Polizeisprecher Matthias Felsch ging es darum, "einen geregelten Ablauf zu gewährleisten". Die Protestierenden hätten die Anfrage jedoch ignoriert und die Polizisten stattdessen beleidigt. "Kurz darauf wurden aus dem Aufzug mehrere Feuerwerkskörper in Richtung der Beamten geworfen, die in ihrer unmittelbaren Nähe explodierten", sagte Felsch. Pfefferspray wurde eingesetzt: Daraufhin sei die Polizei eingeschritten und habe Pfefferspray eingesetzt. Das deckt sich mit der Formulierung der Antifa, die schreibt: "Die Aktion musste nach einem massiven Pfeffersprayeinsatz abrupt abgebrochen werden." Während die Aktivisten sich über Polizeigewalt beklagen, meldete die Behörde sechs Personen kurzfristig in Gewahrsam. Mit hinzugerufenen Streifenwagenbesatzungen konnten vier weitere Personen gestellt werden. Anzeigen gegen zehn Personen: Drei Frauen und sieben Männer zwischen 18 und 43 Jahren müssen sich der Polizei zufolge nun mit Anzeigen wegen des Verdachts des Landfriedensbruchs, Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte, versuchter gefährlicher Körperverletzung und Beleidigung auseinandersetzen. Sie wurden wieder entlassen, nachdem ihre Personalien aufgenommen worden waren. Rettungswagen wurden laut Polizei von den Demo-Teilnehmern abgelehnt: "Ob jemand von ihnen im Rahmen des Einsatzes verletzt wurden, kann nicht gesagt werden", so Felsch. Polizisten wurden nicht verletzt. Das Kripo-Kommissariat 5 für politische Straftaten hat die Ermittlungen aufgenommen.