Kiel: Maskenpflicht im Freien soll fallen, Infektionen auch in Gaarden und Mettenhof rückläufig

Aktuell gilt die Maskenpflicht im Freien, die am 2. November 2020 eingeführt wurde, in der Holstenstraße, in der Holtenauer Straße, in Gaarden in der Elisabethstraße, am Alfons-Jonas-Platz und am Vinetaplatz, rund um den Hauptbahnhof und am Kurt-Schumacher-Platz in Mettenhof. Statt einer Maskenpflicht sollen an den entsprechenden Orten nur noch Empfehlungen zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes ausgesprochen werden, wenn der Abstand nicht eingehalten werden kann. Ähnlich verfährt die Stadt bereits an der Kiellinie, am Holstenfleet und an der Strandpromenade in Schilksee. Dort weisen Schilder darauf hin, Masken zu tragen, wenn sich viele Menschen an den Plätzen aufhalten. In Geschäften muss der Gesichtsschutz weiter aufgesetzt werden. Stöcken warnt weiter vor Sorglosigkeit: Möglich wird die geplante Lockerung, da die Infektionszahlen in Kiel immer weiter sinken. „Bei einer aktuellen Inzidenz von 9,3 kann man nicht mehr von einer schwierigen Lage sprechen“, sagt Gesundheitsdezernent Gerwin Stöcken. Er mahnt die Kielerinnen und Kieler aber auch, nicht zu sorglos zu sein. „Ja, wir sind über den Berg. Aber niemand weiß, ob nach dem Tal, in dem wir uns jetzt befinden, wieder ein Berg kommt. Deshalb sollten wir alle die Hygienemaßnahmen einfach beibehalten. Nies-Etikette, Händewaschen und Abstand halten schützt vor Viren, also schützen wir uns auch künftig genauso, wie wir es während der Pandemie gelernt haben.“ Stadt veröffentlicht Infektionszahlen nach Stadtteilen: Unterdessen hat die Stadt das Infektionsgeschehen nach Ortsteilen für den Monat Mai veröffentlicht. So steckten sich im Mai 595 Kielerinnen und Kieler mit dem Coronavirus an. Im April waren es 859. Stadtsprecherin Kerstin Graupner geht allerdings davon aus, dass sich der positive Trend der letzten Wochen erst im Juni vollständig widerspiegeln werde. „Da wir von einem hohen Niveau vom April kommen, können die Zahlen im Mai natürlich noch nicht so doll gesunken sein, wie es die aktuelle Inzidenz glauben machen könnte. Das wird sich erst in den Junizahlen zeigen.“ Erneut liegen die Infektionszahlen in den Ortsteilen Gaarden (146 Fälle) und Mettenhof (101) am höchsten. Im Vergleich zum April gibt es aber auch hier einen deutlichen Rückgang. Im April infizierten sich in Gaarden 222 Personen, in Mettenhof waren es 163. Leichter Anstieg in einigen Stadtteilen: Während sich in diesen beiden Ortsteilen der erfreuliche Kieler Trend widerspiegelt, gibt es allerdings auch Ortsteile, in denen die Infektionen kaum sinken oder sogar steigen. So wurden in Suchsdorf (April vier Fälle, Mai neun), Neumühlen-Dietrichsdorf/Oppendorf (45 zu 55), Ellerbek/Wellingdorf (31 zu 47) und Meimersdorf/Moorsee (17 zu 19) mehr Ansteckungen registriert. In Holtenau sank die Zahl vergleichsweise gering von 39 auf 37 Infektionen. Gründe, warum sich die positive Entwicklung in diesen Ortsteilen nicht zeigt, kann die Stadt nicht nennen. Im Falle von Holtenau verweist Graupner auf den Corona-Ausbruch in der Flüchtlingsunterkunft am Schusterkrug Anfang Mai mit mehr als zehn Neuinfektionen. Nach wie vor geschehen die meisten Ansteckungen im familiären Umfeld (47,9 Prozent). Ein Problem bleibt, dass bei 42 Prozent aller Neuinfektionen die Quelle nicht ermittelt werden kann. Trotz Lockerungen im Einzelhandel und in der Freizeit spielen beide Segmente beim Infektionsgeschehen keine Rolle. Zwei Infektionen sind auf einen Besuch beim Einkaufen zurückzuführen, drei auf Freizeitaktivitäten. Im Bereich Bildung und Betreuung wurden im Mai zehn Ansteckungen registriert.