Um das Quartier attraktiv zu halten, müsse die Kehdenstraße weiterhin aus Richtung Holstenbrücke/Martensdamm angefahren werden können, forderte die CDU-Fraktion. Die Ratsversammlung lehnte diesen Antrag mit den Stimmen aller anderen Fraktionen ab.
Reicht das Verkehrskonzept?
Die Kieler Innenstadt lechze danach, eine vernünftige Anbindung an den Verkehr zu haben: „Busfahrer, Busgäste, Fußgänger und Radfahrer, Autofahrer – alle sind gleichsam genervt, dass es in der Innenstadt kein Vorankommen und kein vernünftiges Verkehrskonzept gibt“, schimpfte CDU-Ratsherr Florian Weigel. Arne Stenger (Grüne) entgegnete, dass für „eine derart große Baustelle der Verkehr absolut problemlos“ laufe. Er könne auch nicht nachvollziehen, warum an dem gesamten Konzept für das Wasserbecken etwas geändert werden sollte: „Die Küter- und Kehdenstraße sind ein funktionierendes Quartier.“
CDU sieht guten Zeitpunkt für Planänderung
Die CDU sieht hingegen gerade zum jetzigen Zeitpunkt eine Chance, bei dem Bauprojekt „nachzubessern“. Sie nimmt die wiederentdeckten Fundamente am Ahlmannhaus und die dadurch erforderliche Planänderung zum Anlass. Die Wasserbecken müssen wie berichtet schmaler werden. „Da die ganze Planung ohnehin nochmal überarbeitet wird, kann auch der Durchstoß vom Martensdamm zur Kehdenstraße ermöglicht werden“, findet die CDU.
Oberbürgermeister: "Änderungswünsche sind zu spät und falsch"
Oberbürgermeister Ulf Kämpfer widersprach vehement: Die Beachtung der Ahlmannhaus-Fundamente erfordere nur einen relativ kleinen Eingriff. Daraus leite sich nicht ab, dass es leichter wäre, auf der anderen Seite des Holsten-Fleets etwas zu ändern. „Die Folgen wären gravierend.“ Während die CDU nur mit einer Verkürzung des Wasserbeckens von 1,5 Metern rechnet, geht Kämpfer von 20 Metern aus. Zudem müssten Fördermittel zurückgezahlt werden, und die Bauzeit würde sich um drei Jahre verlängern.