Kiel: So steht der "Mohrenkopf"-Chef Andrew Onuegbu zur AfD

Die klare Haltung von Andrew Onuegbu zum Thema rassistische Sprache spaltete am Montagabend nicht nur die Talkrunde „Hart aber fair“, in der der Betreiber vom Kieler Restaurant „Zum Mohrenkopf“ auftrat. Auch in den sozialen Netzwerken wird intensiv debattiert. Auf der Facebook-Seite der Kieler Nachrichten gibt es sowohl Lob aber auch Kritik an der Argumentation von Onuegbu, der sich selbst als „Mohr“ bezeichnet und den Begriff nicht als problematisch ansieht. Was darf man noch sagen und was besser nicht? In der ARD-Sendung diskutierten die Gäste darüber. Mit dabei war auch ein bekannter Kieler. Posted by Kieler Nachrichten on Tuesday, October 6, 2020 Gegenproteste bei Kieler AfD-Veranstaltung im "Mohrenkopf": Mehrere Kommentatoren sagen dem Kieler Gastronom außerdem eine Nähe zur AfD nach. Hintergrund ist, dass die Partei ab Ende 2015 im „Mohrenkopf“ regelmäßig Kennenlernabende veranstalten wollte. Eine entsprechende Kleinanzeige schaltete die Partei damals auch in den Kieler Nachrichten. Jeden Mittwoch um 18 Uhr sollte es in dem Restaurant, das um die Ecke der AfD-Parteizentrale liegt, einen Stammtisch geben. Nachdem es aber bei der ersten Veranstaltung Gegenproteste gab und die Polizei anrücken musste, entschied sich die Partei, die Treffen nicht weiter im Kieler "Mohrenkopf" abzuhalten. Lesen Sie auch: Mohrenkopf-Chef zeigt Kante bei "Hart aber fair" Andrew Onuegbu geht offen damit um, dass er der AfD Kennenlernabende in seinem Restaurant "Zum Mohrenkopf" erlaubte. „Ich bin Geschäftsmann und unterscheide da nicht zwischen den einzelnen Parteien. Bei mir ist jeder willkommen.“ In eine politische Ecke will sich Onuegbu, der 1992 aus dem nigerianischen Biafra nach Kiel kam und mittlerweile die deutsche Staatsbürgerschaft besitzt, nicht drängen lassen. „Ich bin vor jeder Wahl offen, welche Partei ich wähle.“ "Mohrenkopf"-Chef hat persönliche Beziehung zum ehemaligen AfD-Vorsitzenden: Dass die AfD im „Mohrenkopf“ tagen durfte, hatte auch mit persönlichen Kontakten zu tun. Onuegbu kennt den damaligen AfD-Kreisvorsitzenden Achille Demagbo noch aus der Zeit, bevor er in Kiel Mitbegründer des Kreisverbandes war. „Er hat während des Studiums bei mir als Aushilfe gearbeitet.“ Deshalb sei die Partei später auch häufiger abends privat im „Mohrenkopf“ eingekehrt. Heute ist Demagbo Mitglied in der AfD in Berlin und Mitarbeiter der Bundestagsfraktion. Laut Andrew Onuegbu war es Demagbo selbst, der die Entscheidung traf, die Stammtische nicht mehr im „Mohrenkopf“ abzuhalten. „Er wollte nicht, dass es meinem Geschäft schadet.“ Weitere Nachrichten aus Kiel lesen Sie hier.