Kiel bekommt vier Corona-Impfzentren: Das ist der Stand der Planung

Eine bundesweite Verordnung sieht vor, dass eine Stadt oder ein Landkreis pro 70.000 Einwohner ein Impfzentrum benötigt. Für Kiel mit seinen 247.000 Bewohnern heißt es, dass insgesamt vier Zentren entstehen müssen. Die Standorte sollen in der Stadt gleichmäßig verteilt werden, teilte Gesundheitsdezernent Gerwin Stöcken mit. Geplant sind die Corona-Impfzentren in Kiel in der Nähe des Nord-Ostsee-Kanals, in Dietrichsdorf, in Elmschenhagen oder Wellsee und im Idealfall am Citti-Park. "Es geht jetzt darum, schnell Räumlichkeiten herzurichten, um bereit zu sein, wenn der Impfstoff verfügbar ist", sagt Stöcken. Beim Aufbau erhält die Stadt Unterstützung von der Feuerwehr. Die Anforderungen an die Räume sind hoch. Von innen und außen werden sie zwar nicht glänzen, kündigt Stöcken an, doch die Hygienevoraussetzungen sind sehr anspruchsvoll. Corona-Impfstoff: Kühlung auf minus 80 Grad notwendig: Damit der Impfstoff der Firmen Biontech und Pfizer, der bald eine Zulassung erhalten und noch in diesem Jahr ausgeliefert werden soll, wirkt, muss er bei minus 80 Grad gelagert und transportiert werden. Entsprechende Kühlanlagen gehören ebenso zur Ausrüstung der Testzentren, die rund 150 bis 200 Quadratmeter groß sein sollen, wie ein sogenannter Abkling-Raum. Nach einer Impfung sollen sich die Patienten 15 bis 30 Minuten noch in dem Zentrum aufhalten, um sicherzugehen, dass sie den Impfstoff vertragen. Trotz der Anforderungen ist Stöcken optimistisch, dass rechtzeitig zur Auslieferung der Impfstoffe die Zentren aufgebaut sind. "An der Stadt Kiel wird es nicht scheitern, dass man sich impfen kann." Corona-Liveblog: So ist die aktuelle Lage in Schleswig-Holstein Möglicher Corona-Impfstoff gefunden: Was bedeutet das für Schleswig-Holstein? An diesen Schulen und Kitas gibt es Corona-Fälle Aktuelle Statistik: So viele Corona-Infizierte gibt es in Schleswig-Holstein Weitere Informationen zum Coronavirus erhalten Sie auf unserer Themenseite. Impfzentren in Kiel: 1250 Impfungen pro Tag möglich: Eine weitere Herausforderung ist das Personal, für das der Bund und das Land zuständig sind. Pro Tag sollen in den vier Kieler Zentren nach derzeitigem Stand insgesamt 1250 Menschen mit dem Impfstoff von Biontech und Pfizer geimpft werden können. Sobald weitere Impfstoffe zugelassen werden, können möglicherweise mehr Menschen zeitgleich geimpft werden. Die dort tätigen Ärzte werden nicht aus dem städtischen Amt für Gesundheit stammen, da sie im Amt dringend benötigt werden. Wer in den Zentren letztendlich die Impfungen vornehmen wird, steht noch nicht fest. Deshalb hofft Stöcken, dass sich niedergelassene Ärzte oder Ärzte, die in Ruhestand sind, bereit erklären, in den Impfzentren auszuhelfen. Ob auch in Hausarzt-Praxen der Impfstoff verabreicht werden kann, ist noch unklar. Voraussetzung ist vor allem die technische Ausstattung um die Mittel kühl lagern zu können. Corona-Impfstoff zuerst für Risikogruppen? Das entscheiden Land und Bund: Über die Terminvergabe und wer zuerst geimpft wird, entscheidet nicht die Stadt Kiel, sondern das Land in Abstimmung mit dem Bund. Derzeit arbeiten der Ethikrat, die Impfkommission und die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina an einer Priorisierung. Es ist davon auszugehen, dass zunächst Menschen mit Vorerkrankungen, Ältere und Angestellte in systemrelevanten Berufen, etwa Ärzte, Pflegekräfte, Lehrkräfte, Erzieher sowie Beschäftigte bei Polizei und Feuerwehr den Schutz erhalten. Bundesforschungsministerin Anja Karliczek (CDU) glaubt, dass im Sommer 2021 flächendeckend geimpft werden kann.