Platz für 4500 Einwohner im "Stadt-Dorf"

Zu Wort kamen unter anderem Stephan Petschallies vom Stadtplanungsamt und Holger Hoffschröer vom Dortmunder Büro Reicher Haase Assoziierte (RHA), der akustisch zugeschaltet war. Acht Teilquartiere sind vorgesehen: Und so soll das Gebiet aussehen: Vorgesehen sind acht Teilquartiere unterschiedlicher Größe. Ein Quartier mit Gemeinschaftshaus liegt westlich des Busdorfer Weges. Die anderen, die auf der östlichen Seite liegen, bilden ein Rund um ein Zentrum. In dieser Mitte befinden sich Reihenhäuser, Mehrfamilienhäuser und Stadthäuser mit drei bis fünf Geschossen. „Es sind nur sehr vereinzelt fünfgeschossige Häuser geplant“, beruhigte Petschallies die Ortsbeiratsmitglieder, die befürchteten, dass die Höhe dem „dörflichen Charme“ Abbruch tun könnte. Es gibt die Möglichkeit, dass sich im Zentrum Ärzte, eine Apotheke, Läden oder Gastronomie ansiedeln. In den anderen Teilquartieren entstehen Mehrfamilien-, Reihen-, Doppel- und Einzelhäuser. Diese haben zwei bis drei Geschosse. Im Zentrum urban, zu den Rändern hin dörflich: Die Zahlen: Insgesamt gibt es rund 900 Wohneinheiten in Mehrfamilien- und Stadthäusern sowie je rund 250 in Einfamilien-, Doppel- und Reihenhäusern. Das Zentrum zeichne sich durch einen urbanen Charakter aus, und die Bereiche zum Rand hin hätten eine dörfliche Prägung, so der Dortmunder Planer. Etwas ländlich würden auch die vorgesehenen Farben für die Fassadengestaltung wirken: „Es sollen gedeckte, erdverbundene Töne gewählt werden.“ Dachbepflanzung sei vorgesehen. Wichtig sind den Planern die Grünbereiche: Sie gehen vom Zentrum aus und erstrecken sich wie Finger zwischen den Teilquartieren zum äußeren Rand, der in Feld und Flur übergeht. Eine Veloroute soll sich quer durch den Stadtteil ziehen. Vorgesehen ist auch eine Mobilitätsstation mit Bushaltestelle, die unter anderem Car-Sharing-Stellplätze, eine Ladestation für E-Bikes, Leihstation für Lastenräder und eine Fahrradabstellanlage bereithält. Gebiet schafft Platz für bis zu 4500 Einwohner: Das Gebiet teilt sich auf in 66 Prozent Bauland, 19 Prozent Verkehrsflächen, elf Prozent Grünflächen und vier Prozent Fläche für Schule und Kitas. Petschallies äußerte die vorsichtige Schätzung, dass rund 4500 Einwohner in dem gesamten neuen Quartier Platz finden könnten. Dies entspricht ungefähr der Zahl der momentanen Einwohner von Alt- und Neumeimersdorf sowie Moorsee. Bis es eine Schule gibt, wird es noch etwas dauern: Im „Stadt-Dorf“ werden viele Familien wohnen. Insgesamt fünf Kitas, verteilt über das gesamte Gebiet, sind geplant, außerdem soll eine dreizügige Grundschule im Zentrum gebaut werden. Aber wann? Das wollte der Ortsbeirat wissen. Eine Schule könne noch nicht gleich entstehen, sobald das Gebiet bebaut werde, informierte der Mitarbeiter des Stadtplanungsamtes: „Eine Schule muss sich tragen.“ Gegebenenfalls müssten die Kinder der Familien aus der frühen Einzugszeit in der Johanna-Mestorf-Schule in Neumeimersdorf eingeschult werden. Spätestens, wenn 600 bis 650 Wohneinheiten geschaffen worden seien, müsste eine Schule stehen. Der Ortsbeiratsvorsitzende Carsten Rockstein betonte: „Es ist uns wichtig, dass die Schule so rechtzeitig fertig ist, dass es keine Platzprobleme für Schulkinder gibt.“ Zeitpunkt für Baubeginn steht noch nicht fest: Er wollte wissen, wie die weiteren Schritte zum Neubaugebiet aussehen. Momentan sei die Stadt in Verhandlungen, um einen städtebaulichen Vertrag mit den Investoren, das heißt der LEG Entwicklung GmbH und der Team Projektbau GmbH, abzuschließen, so Petschallies. Der Entwurf stehe, an einzelnen Punkten werde noch gefeilt. Nach einer Beratung im Bauausschuss und im Rat könne dann ein Bebauungsplan erstellt werden. Der Zeitpunkt für den Baubeginn des „Stadt-Dorfes“ stehe noch nicht fest.

Kieler Süden - Planer stellen das "Stadt-Dorf" vor