Kieler Woche 2021: Stadt verzichtet auf Standgebühren

Mit großer Mehrheit gegen das Votum der Linken stimmte der Hauptausschuss auch möglichen Mehrkosten in Höhe von bis zu 1,5 Millionen Euro durch den Verzicht auf Flächen- und Standgebühren zu. Eine Mehrheit in der Ratsversammlung am 18. Februar ist damit absehbar. Kämpfer nannte zwei Gründe für den Verzicht auf Standgebühren. Erstens: Die Schausteller seien in der Corona-Krise ohnehin gebeutelt. Zweitens: Die Schausteller müssten jetzt planen, buchen und investieren – obwohl noch nicht sicher sei, ob und wie die Kieler Woche 2021 stattfinden kann. „Wir müssen auf Sicht fahren“, sagte Kämpfer, „und wir müssen das den Schaustellern auch zumuten.“ Kieler Woche 2021: Ratsleute begrüßen Perspektive: SPD-Fraktionschefin Gesa Langfeldt begrüßte die vorläufige Planung der Stadt als „gut und richtig“. Sie lobte, „dass eine Perspektive aufgezeigt wird“. Dem schloss der CDU-Ratsherr Stefan Kruber sich an. Er forderte aber, dass die Kieler Woche 2021 auf jeden Fall mehr sein müsse als die „kleine Kieler Woche“ vom September 2020. „Die letztjährige Kieler Woche war enttäuschend“, sagte Kruber. „Das wäre das Geld nicht wert.“ Lesen Sie auch: Kämpfer setzt weiter auf den Juni-Termin Das rief den SPD-Ratsherrn André Wilkens auf den Plan. Er betonte, Kieler-Woche-Chef Philipp Dornberger und der Oberbürgermeister hätten die Kieler Woche 2020 unter den gegebenen Umständen „gut gemanagt“ und planten jetzt „sehr vorausschauend“. Die Grüne Bettina Aust wies darauf hin, dass in ganz Schleswig-Holstein Kommunen ihre Entscheidungen über Volksfeste und Festivals auf Ende März vertagt hätten. Die Linke beklagt "das falsche Signal": Fundamentaler Einspruch kam vom Fraktionschef der Linken, Stefan Rudau. Er nannte die Vorlage der Verwaltung verfehlt. „Wir leben in der Pandemie, wir leben im Lockdown – und wir reden hier über eine Kieler Woche im Juni!“, beklagte Rudau kopfschüttelnd. Das sei „das falsche Signal“. Oberbürgermeister Kämpfer widersprach ihm: „Ob, wann und in welcher Form“ die Kieler Woche 2021 stattfinden werde, sei in der städtischen Planung „ausdrücklich vorbehalten“.