Kieler Woche 2021 im September: Komplettabsage noch nicht vom Tisch

Die Hoffnung bleibt – und ruht nun ganz auf dem Monat September. Bis dahin, so die Kalkulation im Rathaus, soll die Kombination aus massenhaften Impfungen und immer besseren Testmöglichkeiten für eine Situation sorgen, in der eine Kieler Woche möglich ist, die ihren Namen auch verdient. „Umsonst, draußen und für alle“, lautet das Ziel, das am Mittwoch von der Stadt ausgegeben worden ist. „Mehr Begegnungen und mehr Spontaneität, mehr Leichtigkeit und mehr Events“ wolle man schaffen. Wenn es denn die Pandemie erlaubt. Daher heißt es nun: auf Impfstoff für alle hoffen, Inzidenzwerte im Blick behalten und gleichzeitig möglichst flexibel planen. Ausdrücklich weisen die Verantwortlichen darauf hin, dass eine Komplettabsage aber weiterhin im Bereich des Möglichen bleibt. Lesen Sie auch: Kommentar – Ganz oder gar nicht Internationales Städteforum im Juni erstmals digital: Kieler-Woche-Büroleiter Philipp Dornberger ist diese Situation inzwischen fast gewohnt. Auch vor einem Jahr war Ende März noch völlig unklar, in welchem Rahmen das „Segel- und Sommerfestival“ stattfinden kann. „Jetzt haben wir einen Planungshorizont“, freut sich Dornberger. Er sei optimistisch, in diesem Jahr „ganz viel typisches Kieler-Woche-Gefühl“ zurückbekommen zu können. Das Maximalprogramm bleibt das Ziel – also Segeln plus Volksfest plus gesellschaftliche Begleittermine. Stadtpräsident Hans-Werner Tovar beispielsweise hofft, in diesem Jahr auch Delegationen aus Kiels Partnerstädten wieder begrüßen zu dürfen: „Die Kieler Woche zeichnet sich durch ihren völkerverbindenden Charakter aus.“ Das Internationale Städteforum soll im Juni erstmals digital ausgerichtet werden. Und im September soll es dann „hoffentlich wieder persönliche Begegnungen“ geben. Lesen Sie auch: Kieler Woche wird auf September verlegt Nachdem im Januar noch die Zweifel überwogen hatten, ob eine Verlegung der Segelwettbewerbe angesichts der Termindichte im Olympiajahr überhaupt möglich sei, herrscht auch bei den Sportlern plötzlich Optimismus. Es sei zwar unklar, ob alle Klassen „terminlich mit umziehen können“. Carsten Krage, Vorsitzender des Kieler Yacht-Clubs, verspricht dennoch: „Mit der Verlegung kann auch in diesem Jahr Segelsport der Weltklasse auf der Förde stattfinden.“ Für die meisten Menschen zählt am Ende vermutlich mehr, ob es wieder Bühnen und Stände in der Innenstadt geben kann. Zumindest am Geld soll das nicht scheitern. Die Stadt erneuerte am Mittwoch ihre Zusage, bei allen städtischen Flächen und Ständen während der Kieler Woche auf Mieteinnahmen zu verzichten. Zusätzliche Haushaltsmittel in Höhe von 1,5 Millionen Euro wurden dafür bereits bewilligt. Da die Schausteller- und Gastrobranche nach dem zurückliegenden Katastrophenjahr als dauerhaft geschwächt gilt, verspricht die Stadt, ihr Vergabesystem grundsätzlich zu überarbeiten. Erklärtes Ziel sei es dabei, den Kostendruck bei Flächen und Ständen zu reduzieren. Lesen Sie auch: September wäre für Segler nicht optimal Komplett flexibel zeigte sich am Mittwoch auch die Marine, die zu den treuesten Partnern gehört. „Ungewöhnliche Zeiten fordern verantwortungsvolle Entscheidungen“, sagte Flottillenadmiral Christian Bock, Kommandeur der Einsatzflottille 1. „Gemeinsam machen wird das Beste aus der Kieler Woche 2021.“ Ein gutes Omen gibt es bereits: Die „Gorch Fock“ schwimmt wieder im