Kieler sollen beim Mietspiegel mitmachen

Wie hoch ist Ihre Miete im Oktober 2020? Wann wurde die Miethöhe zuletzt geändert? Fragen wie diese stehen in einem vierseitigen Fragebogen, den die Stadt Kiel in der Woche ab dem 13. Oktober an 20 000 Kieler Miethaushalte und an 200 größere Vermieter sendet. Genauer: Sie schickt Briefe mit der Bitte, an der Befragung online teilzunehmen. Dazu erhalten die Adressaten einen digitalen Zugangscode, der sie auf die eigens eingerichtete Internetseite führt. Wer nicht ins Internet kommt, kann anrufen und sich den Fragebogen auf Papier zuschicken lassen. Der Fragenkatalog umfasst 18 Fragen zur Höhe und Zusammensetzung der Mieten. Auf der Grundlage der Antworten erstellt die Stadt den Mietspiegel 2021 mit den „ortsüblichen Vergleichsmieten“. Sie sind maßgeblich für Miethöhen und Mieterhöhungen. Stadt Kiel ruft zu möglichst breiter Teilnahme auf: „Wir brauchen eine möglichst breite Teilnahme, um eine realistische und faire Miete abzubilden“, sagt der Kieler Wohnungsamtsleiter Martin Reinhart. Sein Chef, der Kieler Wohnungsdezernent Gerwin Stöcken, pflichtet bei: „Der Mietspiegel ist wichtig. Er trägt zu Frieden und Fairness auf dem Kieler Wohnungsmarkt bei. Er dient damit Mietern genauso wie Vermietern.“ Lesen Sie auch: So können Sie Ihre Miete überprüfen Kieler Mieterverein und Wohnungsverband unterstützen den Aufruf: Das bestätigen Ann Sophie Mainitz vom Kieler Mieterverein und Christoph Kostka vom Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen gleichermaßen. „Uns ist wichtig, dass viele mitmachen“, sagt Mainitz. Der Mietspiegel solle verständlich und nachvollziehbar gelingen. Kostka betont: „Ein guter Mietspiegel zeigt uns, wo der Wohnungsmarkt steht. So können wir konfliktfrei die Mietverträge entwickeln.“ Kostka versprach für die Wohnungswirtschaft den Rücklauf der Fragebögen. Tatsächlich braucht die Stadt zwischen 1000 und 2000 Antwortbögen, um daraus einen qualifizierten Mietspiegel zu erstellen. Er soll Anfang 2021 vorliegen. Alle zwei Jahre erscheint ein neuer Mietspiegel in Kiel: Alle zwei Jahre wird ein neuer Kieler Mietspiegel vorgelegt. Der Mietspiegel 2019 war eine Fortschreibung des Mietspiegels 2017. Jetzt wird ein komplett neuer Mietspiegel erstellt. Dafür ist laut Stadtverwaltung die Datenerhebung erforderlich. Die Adressaten ihrer Aufforderung hat die Stadt per Zufallsstichprobe im Einwohnermeldeamt ermittelt. Sie hat dabei für eine gleichmäßige Verteilung über die Stadtteile entsprechend ihrer Bevölkerungszahl Sorge getragen. Hamburger Institut wertet die Daten aus: Das versichert Johannes Promann vom ALP Institut für Wohnen und Stadtentwicklung. Das Hamburger Institut erhebt im Auftrag der Stadt die Daten und wertet sie aus. Mit Hilfe von Grundsteuerdaten soll zudem ausgeschlossen werden, dass Wohnungseigentümer angeschrieben werden, die ihre Immobilie selbst nutzen. Sie zahlen gar keine Miete und bekommen auch keine. Unberücksichtigt bleiben auch Heime, geförderter Wohnraum und Werkswohnungen. In Kiel gibt es rund 85 000 Wohnungen, die für den Mietspiegel relevant sind. Im Jahr der Corona-Pandemie verzichtet das Institut auf persönliche Befragungen von Mietern oder Vermietern. Ein weiterer Vorteil des Online-Verfahrens sei es, dass die Daten schnell zurückkommen, so Wohnungsamtsleiter Reinhart. Weitere Nachrichten aus Kiel lesen Sie hier

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