Kinderschutzbund Kiel: Helfer brauchen selber (Finanz-)Hilfe

Schon seit einiger Zeit registrieren die Kieler Kinderschützer: Spenden sprudeln längst nicht mehr so üppig wie früher. Deshalb fällt der Jubiläums-„Feiertag“ am 6. Dezember deutlich bescheidener aus als ursprünglich geplant. Stattdessen stellt der Kinderschutzbund eine besondere Spendenaktion in den Mittelpunkt seiner Aktivitäten. Allein für 2019 weist die Zwischenbilanz des Kieler Kinderschutzbundes ein Defizit von rund 20.000 Euro aus. Das kommende Jahr sieht nach Schätzungen von Sabine Bendfeldt finanziell noch weit düsterer aus: „Sollte sich das Spendenaufkommen nicht steigern, würde sich unser Defizit noch einmal um rund 60.000 Euro erhöhen.“ Spenden gibt's meist nur für bestimmten Zweck: Gründe kann die Geschäftsführerin nur vermuten: Das Spendenaufkommen sei generell eher rückläufig, weil immer mehr Organisationen finanzielle Unterstützer suchten. „Und wenn Spenden fließen, dann meistens nur zweckgebunden.“ So wie zum Beispiel die 50.000 Euro aus dem letzten Entenrennen für das Familienpaten-Projekt des Kinderschutzbundes. „Natürlich ist das großartig und eine Menge Geld“, räumt Sabine Bendfeldt ein: „Aber es hilft uns nicht, die vielen Finanzlöcher in anderen Projekten zu stopfen.“ Dazu zählten unter anderem die Beratungen an Eltern-, Kinder-, Jugendtelefonen, die zwei Eltern-/Kind-Cafés, das Kinderauffangzelt, die Frühen Hilfen für Eltern von Kleinkindern oder die Betreuungsangebote im Kinderhaus Blauer Elefant. Der gemeinnützige Verein darf keine Rücklagen bilden: Zwar unterstützten Stadt und Land den Kinderschutzbund. Die Budgets seien aber gedeckelt und könnten damit auch die immer weiter steigenden Personalkosten nicht ausgleichen. Damit befinde sich der Kinderschutzbund Kiel in der Zwickmühle: „Fahren wir unsere Leistungen zurück, hätte das Zuschusskürzungen zur Folge und würde die Lage noch weiter zuspitzen.“ Hinzu komme noch die gesetzliche Auflage, dass der gemeinnützige Verein keine Rücklagen bilden darf, um für „schlechte Zeiten“ zu sparen. Sollten alle Stricke reißen, müsse der Kinderschutzbund schweren Herzens dort sparen, wo es theoretisch noch möglich wäre – zum Beispiel durch die Einstellung der Beratungen am Eltern-, Kinder- und Jugendtelefon. "Starkmacher"-Aktion soll Spender motivieren: Damit es dazu möglichst nicht kommt, hat der Verein die Spendenaktion „Starkmacher Kinderschutz Kiel“ initiiert. Diesen Titel verleiht der Kinderschutzbund per Urkunde Spendern von 60, 100, 200 Euro oder eines individuellen Betrages. Wer 200 Euro oder noch höhere Summen überweist, dessen Name erscheint – falls gewünscht – sogar auf der Homepage des Vereins. Zudem stellt der Kinderschutzbund für diese höheren Beträge Spendenbescheinigungen aus. Geburtstagsfeier fällt kleiner aus: Offiziell vorgestellt wird die Spendenaktion am 6. Dezember bei einer „Geburtstagsfeier“ aus Anlass des 60-jährigen Bestehens in Form eines Familiennachmittags von 15 bis 18 Uhr im Haus für Kinder (Sophienblatt 85). Im Kinderhaus Blauer Elefant (erste Etage) erwartet kleine und große Besucher ein buntes Spieleprogramm, Kinderschminken, Waffelbacken, eine Disco sowie ein Konzert mit dem Klarinettentrio „Klarisono“. Außerdem schaut gegen 16 Uhr noch der Nikolaus vorbei – natürlich mit Geschenken im Sack. Wer „Starkmacher“ werden möchte, kann seine Spende auf folgendes Konto überweisen: Kieler Volksbank, IBAN: DE61210900070090234200. Weitere Infos zur Spendenaktion finden sich entweder auf der Homepage des Kinderschutzbunde s oder können unter folgender Telefonnummer erfragt werden: 0431/122180. Weitere Nachrichten aus Kiel lesen Sie hier

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