Kleingärtnerverein Falckenstein sieht gute Gründe für Wegsperrung

Der Kleingärtnerverein Falckenstein versteht die Aufregung um die lang bekannte Maßnahme nicht. Er verfügt über 51 Parzellen und 60 Mitglieder. Seit 1989 ist der Verbindungsweg Teil des Pachtvertrages mit dem Kieler Kreisverband der Kleingärtner, der diesen wiederum von der Stadt gepachtet hat. Der Schützenverein und der anderer Kleingartenverein kritisieren, dass der Weg überhaupt von der Stadt verpachtet wurde, da sie ihn als Erschließungsstraße für das Gebiet sehen. Für die Stadt ist die Rechtslage klar: „Die Durchfahrt über diesen Verbindungsweg war offiziell noch nie freigegeben“, heißt es in einer Mitteilung. Die offizielle Zufahrt in das Gebiet müsse über den Brauen Berg erfolgen. Lesen Sie auch: Anlieger müssen großen Umweg fahren „Wir haben aber mehrfach signalisiert, dass man mit uns reden kann“, sagt Gunnar Stührk, Vorsitzender des Kleingärtnervereins Falckenstein. Doch der Ortsbeirat hätte sich nicht gezeigt. Für eine Durchfahrtssperre mit Schließzylinder hätte es gute Gründe gegeben. Vor allem in den Sommermonaten hätten Strandbesucher den Weg als Ausweichstrecke bei Staus am Koppelberg genutzt oder den Weg zugeparkt. Manche seien dabei „mit dem Auto durchgeprescht“, so Stührk. „Die Tochter meiner Parzellennachbarin ist dabei fast von einem Autoanhänger erfasst worden.“ Und das sei kein Einzellfall gewesen. Im Sommer stünden viele Gartenpforten offen, die Kinder liefen auch raus. Also stand die Frage im Raum: „Was können wir machen, dass die da nicht so rasen.“ 2017 hat der Verein deshalb Schilder mit dem Hinweis „Privatstraße – Parken nur mit Ausweis“ aufgestellt und im Frühjahr 2019 auf eigene Kosten Bodenschwellen eingebaut. Schwellen brachten keinen ausreichenden Effekt: Leider hätten die Schwellen nicht den erhofften Effekt gebracht. „Das haben wir uns lange genug angeguckt“, so Stührk. Daraufhin habe der Verein – auch nach einem weiteren Beinahe-Unfall – nach einer anderen Lösung gesucht. Im November 2019 hätte es einen runden Tisch mit allen Beteiligten und der Stadt gegeben. Dabei sei erneut betont worden, dass der offizielle Erschließungsweg nicht der Verbindungsweg sei, sondern die Zufahrt über Brauner Berg, Palisadenweg und unteren Grüffkamp. Aus diesem Grund habe die Stadt im Sommer den unteren Grüffkamp auch asphaltiert. Die Gartenordnung verbiete grundsätzlich Kraftfahrzeuge in Kleingartenanlagen. „Zur Einhaltung hätten wir dort eigentlich Poller hinsetzen müssen“, erklärt Stührk. „Wir wollten den anderen aber weiterhin die Möglichkeit geben, dort durchzufahren.“ Deshalb habe man sich das Schlüsselkonzept überlegt. Den Vorwurf, nicht alle mit ins Boot geholt zu haben, weist er entschieden zurück. Die Stadt habe sie mehrfach für die richtige Vorgehensweise gelobt. Anfang Juli wurden alle dort ansässigen Vereine und Anlieger angeschrieben und informiert. „Gegen die Entrichtung einer Pfandgebühr können die jeweiligen Schlüssel beim Vorstand beantragt werden“, heißt es in dem Schreiben. Doch bisher hätten nur wenige davon Gebrauch gemacht, so Stührk. Zudem werde der Bügel in der Wintersaison etwa von November bis März entfernt. Momentan gebe es dabei eine kleine Verzögerung, weil der Schließzylinder zum zweiten Mal sabotiert worden sei.