48 Patienten wurden am Donnerstag vorübergehend in drei andere Kieler Krankenhäuser verlegt. Seit Dienstag hatte Lubinus seinen Betrieb runtergefahren, rund 50 Operationen abgesagt und die Patientenzahl von 140 auf null reduziert. Auch die 500 Mitarbeiter durften das Haus für Stunden nicht betreten. Am Donnerstagabend war der Spuk vorbei. Um 20.04 Uhr wurde der letzte Patient zurück auf seine Station gebracht. Was bleibt, sind Einnahmeausfälle und weitere Kosten. Die genaue Höhe könne er noch nicht beziffern, sagte Klinik-Chef Volmer. Während er davon ausgeht, dafür nicht aufkommen zu müssen, gibt es zahlreiche andere Interessen.
Laut Lubinus müssten andere Kostenträger zahlen
Das Städtische Krankenhaus hatte am Donnerstag 30 Lubinus-Patienten für Stunden aufgenommen, das Universitätsklinikum (UKSH) 14 und das Elisabeth-Krankenhaus vier. „Der Aufwand für diese Krankenhäuser ist nicht so wahnsinnig hoch“, wiegelt Volmer ab. „Das Städtische Krankenhaus und das UKSH haben leere Stationen zur Verfügung gestellt und kurzzeitig in Betrieb genommen. Wir haben das Personal mitgebracht, sowohl Pflegekräfte als auch Ärzte.“ Und: „Die Bombe wurde nicht auf unserem Gelände gefunden. Wir haben eine Anordnung bekommen zu evakuieren, die anderen Kliniken haben eine Anordnung bekommen, Patienten aufzunehmen.“ Volmer geht davon aus, dass die anderen Kliniken sich entweder an ihre Versicherung oder an andere Kostenträger wenden müssen.“
Die anderen Kliniken wollen Lubinus Rechnungen schreiben
Komplett anders wird der Fall bei den Gastgebern gesehen. „Lubinus kriegt von uns eine Rechnung“, sagte Birgit Schütze-Merkel, Sprecherin des Städtischen Krankenhauses. Auch UKSH-Sprecher Oliver Grieve kündigte an: „Wir werden die Kosten Lubinus in Rechnung stellen." Die Landeshauptstadt, die als weiterer Kostenträger in Betracht kommt, hält sich bedeckt: „Das ist für uns eine neue Situation, wir werden das prüfen“, sagte Annette Wiese-Krukowska, Sprecherin der Stadt.
Gegen die Betriebsunterbrechung und die damit verbundenen Einnahmeausfälle für entgangene Operationen und Notfallpatienten ist Lubinus hingegen versichert. "Wir sind gespannt, ob man uns den Schaden einigermaßen ersetzt“, so Volmer.
Kleingärtner wartet ebenfalls auf Entschädigung
Ob auch der Kleingärtner, unter dessen Garten die 500-Kilo-Bombe seit 1945 schlummerte, auf seinen Kosten sitzen bleibt, ist laut Stadt noch nicht entschieden. Im Zuge der Entschärfung wurde in seinem Garten gebuddelt. Nun muss er abwarten, ob ihm der geringste Schaden, den die Bombe verursacht hat, ersetzt wird. Hecke, Pforte und Rasen.
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