„Wir können nicht mehr davon ausgehen, in diesem Frühjahr ans Netz gehen zu können“, sagte Stadtwerke-Technik-Chef Jörg Teupen den Kieler Nachrichten. Als Grund nennt das Unternehmen technische Probleme mit dem sogenannten Rückkühler auf dem Dach des Kraftwerks. Dessen Leistung sei geringer als erwartet. Damit sei nicht gewährleistet, dass das Kraftwerk Hitze in ausreichendem Maß an die Umgebung abführen kann. Dies aber ist zum Schutz der Motoren notwendig, wenn das Fernwärmenetz der Stadt keine Wärme mehr aufnehmen kann.
Kraftwerk auf dem Ostufer geht später ans Netz
Gleichzeitig wurde bekannt, dass das fast 50 Jahre alte Gemeinschaftskraftwerk (GKK) auf dem Ostufer voraussichtlich nicht wie geplant am 31. März vom Netz gehen wird, sondern etwas später. „Die Abschaltung wird sich um maximal sieben Tage verzögern“, so die Stadtwerke. Dies habe allerdings nichts mit den Schwierigkeiten beim neuen Kraftwerk zu tun. Grund für die etwas längere Laufzeit sei, dass die bestehenden Kohlevorräte noch verfeuert werden müssten. Aufgrund der milden Witterung in den vergangenen Monaten reiche die Kohle länger als prognostiziert.
"Kosten bleiben unterhalb des Budgets"
Teupen betonte, dass die Verzögerungen beim neuen Kraftwerk keinerlei negative Auswirkungen auf die Energieversorgung der Stadt hätten. Die Wärmeproduktion werde in der Übergangszeit von den fünf dezentralen Heizwerken übernommen. Die Stromeinspeisung könne problemlos aus dem überregionalen Netz erfolgen. „Spätestens Ende September wird das Gaskraftwerk ans Netz gehen“, sagte Teupen. Derzeit ermittle der Generalunternehmer Kraftanlagen München (KAM) die Ursache für die Kühlungsprobleme. Denkbar sei, dass der Abstand der Kühlereinheit zum Dach des Kraftwerkes erhöht werden müsse. Wie hoch die Kosten für die Fehlerbehebung seien und welcher wirtschaftliche Schaden den Stadtwerken durch die verspätete Inbetriebnahme entstehe, könne man noch nicht abschätzen. Teupen: „Wir werden dazu bilateral mit KAM nach einer Lösung suchen.“ Am Kostenrahmen für das Gesamtprojekt von 290 Millionen Euro werde sich nichts ändern. Teupen: „Wer werden mit diesem Projekt sogar unterhalb des Budgets abschließen.“