Lernwerft in Kiel ermöglicht ihren Schülern trotz Corona ein Zirkusprojekt

„Das ausgeklügelte Hygienekonzept des Zirkus machte es möglich“, sagt Lehrerin Kristin Jörgensen. „Vielen anderen Schulen ist so ein Projekt derzeit wohl zu heikel oder zu viel Aufwand“, so Corinna Cichy, Leiterin der Kleinen Lernwerft. Doch das Hygienekonzept des Zirkus überzeugte die Schule. Und so können sich jeweils 50 Kinder noch bis Donnerstag innerhalb ihrer Kohorten für einen Tag lang zu Artisten und Akrobaten verwandeln. Ins Zirkuszelt der Kieler Lernwerft können maximal 100 Personen: Auch für die Vorstellungen am Abend ist Publikum erlaubt, „allerdings beschränkt auf 100 Personen im Zelt“, erklärt Kristin Jörgensen. Und so muss sich jedes Kind bewusst für zwei Gäste entscheiden. Trainiert wird im Projektzirkus mit professionellen Artisten, dabei muss teilweise auch ein Mundschutz getragen werden. Der Stimmung schadet das nicht, es herrscht Aufregung und vor allem viel Spaß. Vincent ist bei einer Gruppe von Clowns und hantiert mit einer imaginären Tomate. „Ich mag die Clowns am liebsten und finde es spannend, als Clown aufzutreten“, so der Zehnjährige. Lesen Sie auch: Lernwerft Kiel: Fairtrade-Bälle im Sportunterricht Sienna zeigt in ihrer Gruppe Artistik mit Hula-Hoop-Reifen. „Die Kinder lernen hier, zuzuhören, haben Spaß und können auch mal was mit der Parallelklasse machen“, schildert die Zehnjährige. Grundschüler sollen in der Lernwerft einmal in der Manege stehen: Die Lernwerft möchte, dass jeder der Erst- bis Viertklässler während der Grundschulzeit einmal in der Manege steht. „Dafür laden wir alle vier Jahre den Zirkus ein“, erklärt Kristin Jörgensen. Es ginge vor allem darum, „besondere Erlebnisse zu ermöglichen, die immer im Kopf bleiben dürfen.“ Zu den Artisten gehört Juniorchef Alexander Quaiser, der aus Schulkindern kleine Zirkus-Stars macht. „Die Grundschüler der Lernwerft machen super mit und sind sehr motiviert“, sagt er. Das fördere nicht nur ihre Kreativität, sondern auch das Gruppengefühl. Zudem kämen unentdeckte Talente ans Licht, die abends im Rampenlicht mit Applaus belohnt werden. Corona lässt Nachfrage nach Projektzirkus Quaiser einbrechen: Alexander Quaiser ist froh, dass die Lernwerft den Projektzirkus gebucht hat. „Normalerweise sind unsere Auftragsbücher voll, aber in dieser Saison wurde alles komplett stillgelegt“, schildert er. Auch wenn der Zirkus ein komplettes Hygienekonzept ausgetüftelt habe, „trauen sich viele Grundschulen nicht, uns einzusetzen“. Lesen Sie auch: Schleswig-Holstein: An diesen Schulen und Kitas gibt es Corona-Fälle Die Lernwerft wollte das anders machen und zeigen, „dass man sich nicht in ein Mauseloch verkriechen muss, sondern, dass mit der Beachtung der Hygieneregeln vieles trotzdem geht“, so Kristin Jörgensen. Weitere Nachrichten aus Kiel lesen Sie hier. Lesen Sie auch: Handel in Sorge: Die Angst vor dem Lockdown in Neumünster Hamburg: Weiterer Ausbruch in Bar im Schanzenviertel Gerwin Stöcken über Fan-Rückkehr: „Holstein hat das prima gelöst“ Corona-Frage: Warum trägt der Pflegedienst nicht FFP2-Masken? Restaurant Schöne Aussichten: Neustart nach Corona-Lockdown An diesen Schulen und Kitas gibt es Corona-Fälle Aktuelle Statistik: So viele Corona-Infizierte gibt es in Schleswig-Holstein Weitere Informationen zum Coronavirus erhalten Sie auf unserer Themenseite