Lockdown in Schleswig-Holstein: Andrang auf Baumärkte in Kiel

Im ersten Lockdown im Frühjahr herrschte ein regelrechter Ansturm auf die Baumärkte. Viele Schleswig-Holsteiner nutzten die Zeit in den eigenen vier Wänden für Reparaturen, Renovierungen und zum Gärtnern. Zu guter Letzt war "der Ausflug zum Baumarkt" eine willkommene Abwechslung. Die Folge: meterlange Schlangen bildeten sich vor den Filialen. Baumärkte müssen ab Mittwoch schließen: Das wird im Dezember anders sein. Am Sonntag haben sich die Ministerpräsidenten dafür ausgesprochen, dass ab Mittwoch bundesweit auch die Baumärkte geschlossen werden. Schleswig-Holstein folgte diesem Entschluss in seiner neuen Landesverordnung. Lesen Sie auch: Das steht in der neuen Corona-Verordnung von Schleswig-Holstein In Kiel sorgte das am Montag für großen Andrang bei den Märkten. Vor der Bauhaus-Filiale in der Gutenbergstraße bildeten sich zeitweise Schlangen. Mitarbeiter kontrollierten den Kundenstrom. Bauhaus sieht sich gut gerüstet bei "größerer Kundenfrequenz": Das Unternehmen Bauhaus teilte mit, dass Erfahrungen und bewährte Sicherheitsmaßnahmen wie das strikte Einhalten von Abstands- und Hygienemaßnahmen, die die Baumärkte bereits im ersten Lockdown sammeln und anwenden konnten, nun zur Umsetzung kommen würden. "Wir sehen uns gegenwärtig gut gerüstet, um auch bei einer größeren Kundenfrequenz wenige Tage vor dem generellen Lockdown im Land einen sicheren und praktikablen Einkauf zu möglichen." Viel los, aber kein Ansturm bei Hornbach in Kiel: Bei der Hornbach-Filiale am Theodor-Heuss-Ring war zwar am Nachmittag viel los, doch einzelne Parkplätze blieben noch frei. Lediglich am Drive-in des Baustoffzentrums bildeten sich Autoschlangen. Lesen Sie auch: Lockdown im Dezember: Diese Geschäfte bleiben in Schleswig-Holstein offen Jean-Francois Gilliot nutzte die Chance, um noch Baumaterialien für seine Heimbaustelle zu kaufen. "Ich renoviere gerade zwei Zimmer. Mit Streichen bin ich eigentlich noch gar nicht dran", sagt der Kieler und deutet auf die Farbeimer auf seinem Wagen. Vorausplanen bei Heimarbeiten über Weihnachten notwendig: "Ich musste aber vorausplanen. Sonst sind die Weihnachtsferien vorbei und ich bin immer noch nicht weiter. Hoffentlich habe ich nichts vergessen." Die Zahl der Kunden im Markt habe sich laut Gilliot in Grenzen gehalten. Sehr viel voller nahm es Mehmet Yilmaz wahr. "Ich bin froh, dass ich da wieder raus bin." Der Kieler ist gerade dabei sein Haus zu sanieren. "Die Schließung jetzt über Weihnachten passt mir eigentlich gar nicht." Eine gute Nachricht für Heim- und Berufshandwerker: Weiterhin erlaubt bleiben die Bestellungen mit Abholung in den Filialen oder auch die Lieferung von Waren nach Hause. Schon am Sonntag habe Hornbach laut einem Unternehmenssprecher einen spürbaren Anstieg an Online-Bestellungen und Reservierungen verzeichnet. "Die Kunden wollten scheinbar die vermeintlich letzte Chance nutzen, um ihre Ware im Markt abzuholen." Außerhalb der Hauptsaison: Kein Ansturm wie im Frühjahr erwartet: Auch in den Märkten erwartet Hornbach am Dienstag nochmal einen größeren Andrang, allerdings nicht so stark wie im Frühjahr. "Wir sind jetzt außerhalb unserer Hauptsaison. Sollte es aber so sein, dass der Kundenzulauf zu groß wird, werden wieder Mitarbeiter den Einlass regulieren und gegebenenfalls Kunden bitten zu warten", so der Hornbach-Sprecher. Ein paar Tage warten können die Schleswig-Holsteiner noch auf die Besorgung ihres Weihnachtsbaums: Der Verkauf von Weihnachtsbäumen im Außenbereich der Baumärkte soll auch ab Mittwoch weiterhin erlaubt sein.