Mit Förderung des Landes: Startschuss fürs Crossover-Lab der FH Kiel

Damit eine Idee in eine Unternehmensgründung mündet, sind viele Schritte nötig. Hilfreich sind dabei eine Beratung, eine Vernetzung mit anderen, die sich auf diesen Weg gemacht haben, und die Vermittlung von Kontakten zu Firmen. Diese Unterstützung hat bislang mit räumlichen Einschränkungen das Start-up-Office im Seminargebäude auf dem Campus geleistet. In den neuen, großzügigen Räumlichkeiten kann es nun selbst besser durchstarten. „Das Crossover-Lab soll eine Schnittstelle zwischen Studierenden und mittelständischer Wirtschaft sein“, sagte Schleswig-Holsteins Wirtschaftsminister Bernd Buchholz. Zusammenarbeit in kleinen Teams: Meist sind es Teams von zwei bis drei Studenten oder Hochschulabsolventen, die sich für eine Idee begeistern. „Sie stammen aus ganz unterschiedlichen Fachbereichen und Studiengängen“, erläuterte Tim Thiericke, der seit einem Jahr als federführender Mitarbeiter im Start-up-Office-Bereich tätig ist. Er hat an der FH seinen Bachelor und in den USA seinen Master für Betriebswirtschaftslehre (BWL) gemacht. Unterstützt wird er von Dr. Gerd Küchmeister, Experte für Technologie- und Wissenstransfer an der FH. Das Zentrum ist dem Vizepräsidenten Prof. Tobias Hochscherf unterstellt. Ideen sollen hier konkretisiert werden: Es umfasst drei Bereiche: Im Co-Working-Space, salopp mit maritimem Zungenschlag auch „Ankunftsbecken“ genannt, haben neue Gruppen die Möglichkeit, sich auszutauschen und ihre Ideen zu konkretisieren. Der zweite Bereich ist für Teams gedacht, die bereits auf ihrem Weg zur Unternehmensgründung vorangeschritten sind und in einem Büro ihre Idee in Ruhe weiterführen möchten. „Wir wollen noch Medientechnik nach Bedarf anschaffen“, kündigte Thiericke an. Schon jetzt gibt es rollbare Fernseher, die beispielsweise für Präsentationen auf Messen genutzt werden können. Einzelberatungen und Workshops für Gründer: Zur Verfügung steht den kreativen Gründern außerdem ein kleines Labor, in dem sie zum Beispiel schrauben und löten können. Für größere Versuche vermittelt das Zentrum weiter: „In jedem Fachbereich stehen tolle Maschinen, Werkzeuge und menschliches Know-how bereit, von dem die Gründer profitieren können“, erklärte Thiericke. Besonders auf den ersten Etappen benötigen die Teams Hilfe. Dabei geht es zum Beispiel um die Ausarbeitung eines Businessplans und die Finanzierung, die auch ein Gründungsstipendium einschließen kann, sowie um Fragen zum Marketing. In Einzelberatungen oder Workshops erhalten die angehenden Unternehmer Antworten. App für Kaffeegenießer : Rund zehn Teams befinden sich laut Thiericke in der Anfangsphase, in der sie ihre Ideen ausprobieren. Etwa zehn seien schon weiter. Das Spektrum der Ergebnisse reicht von veganer Naturkosmetik über Solarsegel für Yachten bis zur Blutspende-App. Eine besondere Start-up-Idee setzt auch Johann Rathjen um, der im sechsten Semester BWL an der FH studiert. Er entwickelt in Teamarbeit eine App für Kaffeegenießer, die in Form von City-Guides unter anderem besondere Cafés vorstellt. Der 26-Jährige hat schon Erfahrungen im Co-Working-Space Fleet 7 gesammelt: „Vernetzung ist enorm wichtig“, hat er festgestellt.