Mitgliederversammlung im Stadion: Kieler SPD setzt auf Holsteins Sieger-Gen

Die KSV spielt an dem Spieltag auswärts in Fürth, und auch das erst am Montagabend. „Holstein ist ja sehr erfolgreich“, sagt die Kieler SPD-Vorsitzende Gesine Stück augenzwinkernd, „vielleicht überträgt sich das.“ Zweimal hat die SPD ihre Kandidatenkür schon verschoben, weil die Corona-Bedingungen eine Wahlkreismitgliederversammlung in den vorgesehenen Sälen nicht zuließen. Da die Wahl von Bundestagskandidaten dem Bundeswahlgesetz unterliegt, ist eine Präsenzversammlung geboten. So hat Parteichefin Stück jetzt zur infektionssichereren Freiluftveranstaltung im Stadion geladen. Die Idee komme in der Partei gut an, berichtet die Vorsitzende. Kieler SPD rechnet mit 200 Teilnehmern: Bis gestern Mittag lagen nach ihren Angaben 121 Anmeldungen vor. Stück rechnet für den 20. Februar mit rund 200 Mitgliedern aus ihrem Kreisverband sowie den Ortsvereinen Kronshagen und Altenholz. Der Einlass beginnt um 13 Uhr und ist streng reglementiert. Zutritt haben nur wahlberechtigte SPD-Mitglieder, die im Bundestagswahlkreis 5 wohnen, die deutsche Staatsbürgerschaft haben und mindestens 18 Jahre alt sind. Lesen Sie auch: SPD besichtigt Holstein-Stadion für Mitgliederversammlung Das diene dem Zweck, „die Zahl der Kontakte weiter einzugrenzen“, heißt es in der Einladung. „Außerdem reduzieren wir die Bewegungen am Veranstaltungsort und kürzen die Veranstaltungsdauer soweit möglich. Dazu gehört auch, dass es keine freie Platzwahl gibt, sondern Plätze beim Einlass zugewiesen werden. Die Sitzplätze sind überdacht, dennoch kann es natürlich kalt werden.“ SPD-Mitglieder sollen sich warm anziehen: Der Parteivorstand ermuntert die Teilnehmer, sich warm anzuziehen – möglichst in Rot. Das ist die Parteifarbe. Verwechslungsgefahr besteht im Stadion nicht: Bei Holstein Kiel ist Rot nicht die Farbe der Heim-, sondern der Auswärtstrikots. Zur Wahl stehen der amtierende Bundestagsabgeordnete Mathias Stein und sein Herausforderer, der Jungunternehmer Bastian Mahmoodi. Nach vier Vorstellungsrunden im vergangenen Herbst hat der parteiinterne Wahlkampf der beiden Bewerber sich zuletzt notgedrungen im Internet zugespitzt. Stein und Mahmoodi überbieten einander mit Social-Media-Auftritten und digitalen Dialogen. Parteichefin Stück sieht ein offenes Rennen. Sie selbst will sich nicht auf einen Bewerber festlegen, schon gar nicht öffentlich. Ihre Aufgabe sei es, ein offenes Verfahren zu organisieren, sagt sie. Markus Wöller tritt aus dem SPD-Kreisvorstand zurück: Für etwas Aufsehen sorgt zuletzt der Rücktritt des Kreisvorstandsmitglieds Markus Wöller. „Ich habe das gemacht, was ich schon lange machen wollte und bin aus dem Kreisvorstand der Kieler SPD zurückgetreten!“, gab Wöller auf seiner Facebook-Seite bekannt. Dort hatte der Berufssoldat zuvor mehrmals den verteidigungspolitischen Kurs seiner Bundespartei und Bundestagsfraktion kritisiert. Wöller will sich zu den Gründen seines Rücktritts nicht öffentlich äußern. Er versichert aber, der Rücktritt habe nichts mit der Wahl des Bundeskandidaten zu tun.