Möbel Höffner in Kiel: Aktivisten machen gegen Natursünde mobil

Der Umweltfrevel auf der Möbel-Höffner-Baustelle ist in aller Munde: "Dieses Thema beschäftigt momentan einfach viele in Kiel", sagt Jana Künne, Anmelderin der Demonstration für Montag. Von 10 bis 15 Uhr ist diese auf einer Autospur an der Einfahrt zur Baustelle am Westring geplant. Die Stadt Kiel bestätigte die Daten gegenüber KN-online. Lesen Sie auch: Möbel Höffner hat zu viel abgeholzt Coronakonform wolle man Tannenbäume auf die Straße stellen und mit Botschaften schmücken, so der Plan. Angemeldet ist die Demonstration unter dem Motto "Ungerechtigkeit auf dem Prüner Schlag – Wir bringen die Natur zurück". Demo soll nicht die Baustelle blockieren: Die Kieler Bürger seien aufgerufen, auch ihre Botschaften an den Bäumen zu hinterlassen, sagt Künne. Organisiert und unterstützt werde die Demonstration von Anwohnern sowie verschiedenen klimapolitischen Gruppen. Wie viele Teilnehmer erwartet werden, sei "momentan schwer einzuschätzen", sagt die Anmelderin. Lesen Sie auch: Stadt spricht von einem "Desaster" Nach Künnes Worten ist das Kooperationsgespräch mit der Ordnungsbehörde bereits über die Bühne gegangen. Darin sei vereinbart worden, "die Baustelle selbst nicht zu beeinträchtigen". Es soll also lediglich eine Spur gesperrt und damit ein Zeichen gesetzt werden. Mehrere Schilder sind sichtbar: Immer mehr Zeichen tauchen unterdessen am Bauzaun selbst auf: Von großen "STOP"-Formulierungen über satirische Warnschilder "Betreten der Baustelle verboten: Politiker haften für ihre Investoren" sind bis hin zu deutlichen Zeichen wie "Trauer und Wut" oder einem Vergleich mit dem brasilianischen Präsidenten Bolsonaro, der eine Regenwald-Rodungspolitik vertritt, viele Varianten zu sehen. Auch vor dem Rathaus ist in der Nacht zu Freitag auf dem Boden ein Schriftzug verewigt worden. Lesen Sie auch: Irritationen um Rodungen immer größer Eine weitere Variante, sich gegen die Umweltsünde des Großkonzerns zu stemmen, ist die bereits berichtete Online-Petition auf dem Portal change.org. Dort haben sich bereits mehr als 5000 Unterzeichner dafür ausgesprochen, dass das Vergehen aufgearbeitet wird. Zudem fordern sie eine Entfristung der eigentlich für sieben Jahre begrenzten Schutzzeit der Ausgleichsflächen.