Der Steg soll stabiler werden

Wiederholt sind nach Angaben des Ortsbeiratsvorsitzenden Detlef Langfeldt (SPD) zuletzt Klagen über den Zustand des Wanderwegs um den Tröndelsee laut geworden. Glücklicherweise sei inzwischen aber „ein Großteil abgearbeitet“, lobte er am Dienstagabend in der Sitzung der Stadtteilvertreter aus Elmschenhagen und Kroog die schnelle Reaktion des Grünflächenamtes. Das hatte in der Zwischenzeit tatsächlich einen Pflegetrupp geschickt, um den gar zu üppigen Bewuchs an und teilweise sogar auf dem Weg zurückzuschneiden. Terrain wird niemals stöckelschuhtauglich: Auch laut Carsten Harrje, der das Grünflächenamt in der Versammlung vertrat, ist jetzt am Tröndelsee „alles soweit ok“. Er betonte aber zugleich, dass dieses im Jahr 1983 unter Naturschutz gestellte Terrain niemals stöckelschuhtauglich hergerichtet werden kann. Teils noch vorhandene asphaltierte Abschnitte seien Sündenfälle aus alten Zeiten, nach heutigem naturschützerischen Verständnis müsse man aber einfach mit mehr oder weniger ausgeprägten Einschränkungen leben. Äußerst regenreich gebärdete sich zum Beispiel der vergangene Februar, sodass sich die Niederung um den See entsprechend füllte und es lange dauerte, bis der kleine Tröndelbach das viele Wasser Richtung Schwanensee abgeleitet hatte. „Der Weg um den See ist deshalb nur in seltenen Ausnahmefällen ganzjährig nutzbar“, warb Harrje um Verständnis. Fachmann rät: Einfach ein Taschenmesser mitnehmen: Grundsätzlich mäht die Stadt nach seinen Angaben einmal im Jahr an Wanderwegen wie dem am Tröndelsee. „Ärgerlich“ sei es dann zugegebenermaßen, wenn kurz nach getanem Werk die Brombeerzweige meterlang sprießen und das Spazierengehen zur stacheligen Angelegenheit machen. Der Fachmann rät dazu: Vielleicht ab und zu ein Taschenmesser mitnehmen und selber den einen oder anderen Zweig abschneiden. Diese natürlichen Widrigkeiten schließen aus Sicht der Experten im Rathaus aber nicht aus, dass am Tröndelsee einiges optimiert werden kann. Das gilt unter anderem für den vor 40 Jahren erbauten Steg, der in den See hineinreicht und nicht gerade von stabilster Art ist, weil er über einer acht Meter starken moorigen Bodenschicht wabert. Eine entsprechende Tiefengründung ist nach Angaben von Harrje vorgesehen, doch gebe es bislang „keinerlei Finanzierung“. Weg darf nicht mit Schotter befestigt werden: Ebenfalls Handlungsbedarf besteht aus Sicht der Fachleute auf der ganz in der Nähe des Sees gelegenen Orchideenwiese, die alljährlich im Mai und Juni zu Tausenden das Breitblättrige Knabenkraut erblühen lässt. Der Weg, der durch die Wiese führt, ist sehr morastig, darf aber wegen der Naturschutzvorgaben nicht mit Schotter befestigt werden. Aktuell lotet das Grünflächenamt deshalb Alternativen mit möglichst verträglichem Belag aus. Kummer bereitet schließlich auch die früher als Kuhweide genutzte Fläche östlich des Stegs. Weil es ständig Ärger mit Hunden und ihren Haltern gab, hat der Pächter inzwischen aufgegeben, nun denkt man bei der Stadt über eine veränderte Wegeführung nach, um die Wiese quasi zu isolieren. Das Problem ist allerdings auch hier der moorige Untergrund, sodass noch keine wirkliche Lösung gefunden wurde. Ob es denn eine grobe zeitliche Vorstellung zur Realisierung der mehr oder weniger konkreten Pläne gebe, wollte nach dem Vortrag Ortsbeirat Michael Stich (Grüne) wissen. Diesen Ball spielte Harrje sogleich weiter: „Wir haben die Mittel angemeldet, jetzt müssen wir sehen, was die Ratsversammlung dazu sagt.“ Weitere Nachrichten aus Kiel lesen Sie hier

Naturschutz am Tröndelsee in Kiel - Der Steg soll stabiler werden