Die Technische Fakultät der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) mit Sitz auf dem Gelände der ehemaligen Kaiserlichen Werft in Kiel-Gaarden soll städtebaulich neu gestaltet werden. Eine entsprechende Absichtserklärung unterzeichneten Vertreter von Land, Stadt, Universität und des landeseigenen Gebäudemanagements (GMSH) am Montagabend. In Planung sind mehrere neue Forschungs- und Lehrgebäude, dabei soll erstmals der Ostufer-Campus in Richtung Stadtteil räumlich geöffnet werden.
Der erste Bauabschnitt für 33,3 Millionen Euro soll bis 2023 fertig sein
Der erste Bauabschnitt soll bereits zwischen 2021 und 2023 realisiert sein. Über 33,3 Millionen Euro, teils EU-Mittel, fließen dabei in zwei Neubauten: An der Ecke Elisabethstraße/Norddeutsche Straße wird ein neues Hörsaalgebäude errichtet, das auch Seminarräume, eine Fachbibliothek und ein Café beherbergt. Es bildet den neuen Eingang zum Ostufer-Campus und verbindet die Fakultät mit dem Stadtteil Gaarden. Außerdem entsteht ein ganz neues Zentrum für vernetzte Sensorsysteme, ein moderner Forschungsneubau mit Laboren.
Ausbaupotenzial für weitere Forschungsgebäude und ein Studentenwohnheim
Anschließend soll in der Mitte des 30.000 Quadratmeter großen Areals erstmals ein lebendiger Campusplatz mit Grünflächen eingerichtet werden. Von hier aus gibt es einen Zugang zu allen Institutsgebäuden und einen Übergang zum Werftpark. Auch ein Studentenwohnheim und zwei weitere Neubauten hat die Münchener Architektin Victoria von Gaudecker in ihren Entwürfen berücksichtigt; Zeitplan und Finanzierung sind hierbei aber noch offen.
Grund für die Neugestaltung: Steigende Studierendenzahlen und Sanierungsbedarf
Die Neugestaltung der Technischen Fakultät mit den Instituten für Materialwissenschaft, für Elektro- und Informationstechnik sei laut Claudia Ricarda Meyer wegen steigender Studierendenzahlen und maroder Gebäude dringend erforderlich. Die CAU-Kanzlerin kritisierte den Status quo: Die bauliche Substanz stehe in keinem Verhältnis zu den exzellenten Forschungsaktivitäten. Und: „Eine Universität mit Maschendrahtzaun gibt kein gutes Bild nach draußen.“ Wie die anderen Unterzeichner des Rahmenplans lobte Meyer mehrfach die Einbeziehung des Campus in den Stadtteil. Stadträtin Doris Grondke befand: „Wenn die Insellage der Fakultät aufgelöst wird und sich der Campus zum Stadtteil öffnet, profitieren beide Seiten von diesem Schritt.“
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