Olof-Palme-Damm in Kiel: Eisplatte von Brücke auf Auto geworfen

Wie die Polizei am Mittwoch mitteilte, kam die 25-jährige Fahrerin unverletzt mit dem Schrecken davon. Auch an ihrem Wagen entstand kein Schaden. Doch das Geschehene ist Grund für Aufregung und Ermittlungen genug. Nach ihren Angaben war die Fahrerin mit ihrem weißen Ford-Kleintransporter gegen 16.30 Uhr auf der rechten Spur des Olof-Palme-Damms Richtung Norden unterwegs. Sie hatte dabei eine Geschwindigkeit von rund 100 Stundenkilometern. Der mutmaßliche Wurf kam vom Christinenweg: Auf der Höhe des Christinenwegs, der in einer Brücke die Bundesstraße 76 überquert, sah sie zwei männliche Personen. Die Brücke liegt zwischen Olshausenstraße und Holstein-Stadion. Dann geschah es. Lesen Sie auch: Unbekannte bewerfen Regionalzug Kurz vor der Brücke nahm die 25-Jährige noch wahr, wie einer der beiden Männer einen größeren Gegenstand aufhob und diesen von der Brücke warf. Dann knallte es auf der Windschutzscheibe ihres Ford-Transporters. Die Fahrerin bekam einen Schrecken, hielt aber zunächst die Spur – ein Ausweichmanöver war ihr zufolge auch gar nicht möglich aufgrund der hohen Geschwindigkeit und des dichten Verkehrs. Sie steuerte ihren Wagen dann auf den Standstreifen und rief die Polizei. Dabei kam ihr die Idee, dass es sich um eine Eisplatte gehandelt haben dürfte. Einer der beiden hatte ein Mountainbike: Die Polizei-Leitstelle leitete nach eigenen Angaben sofort eine Fahndung nach den beiden Personen ein: Sie endete jedoch erfolglos. Nach Beschreibung der 25-Jährigen waren die beiden jugendlich aussehende Männer mit schlanker Statur. Einer von beiden habe eine graue Jacke und eine graue Mütze getragen und habe vermutlich auf einem Mountainbike gesessen. Die zweite Person war dunkel gekleidet aber offenbar ohne Fahrrad unterwegs. Beide sollen nach dem Vorfall in Richtung Wissenschaftspark geflüchtet sein. Staatsanwaltschaft Kiel prüft versuchten Mord: Die Staatsanwaltschaft sieht die Tat als versuchtes Tötungsdelikt: "Der Tatvorwurf geht dabei immer Richtung Mord", sagt Oberstaatsanwalt Axel Bieler. So ein Handeln zeige Vorsatz und Heimtücke. "Das ist das schlimmste aller Verbrechen und das macht deutlich, worum es hier eigentlich geht." Das Kommissariat 11 der Bezirkskriminalinspektion Kiel hat die weiteren Ermittlungen aufgenommen. Die Beamten suchen Zeugen, die den Vorfall wahrgenommen haben oder die verdächtigen Personen gesehen haben. Sie sollten sich melden unter Tel. 0431/160-3333.