Ortsbeirat Hasseldieksdamm /Schreventeich: Kandidaten gewannen Wahl knapp

Viel personellen Wandel brachte die 350. Sitzung des Ortsbeirats Schreventeich/Hasseldieksdamm am Donnerstag, dessen Spitzenämter dabei neu besetzt wurden. Da der bisherige Vorsitzende Michel Hansen (SPD) sein Amt aus Kapazitätsgründen nach nur einem Jahr niedergelegt hatte, galt es zunächst, einen Nachfolger zu bestimmen. Hierfür brachte sich seine bisherige Stellvertreterin Monika Neht (Grüne) in Vorschlag, die dem Ortsbeirat seit zwei Jahren angehört. Sie sehe in dem Gremium ein wichtiges Scharnier zwischen Bevölkerung und Politik, betonte Neht, die als wissenschaftliche Referentin für die Nordkirche arbeitet, bei ihrer Vorstellung: „Unsere Themen erscheinen manchmal vielleicht etwas lästig. Aber sie liegen immer dicht an den Bedürfnissen der Anwohner. Der Ortsbeirat bietet die Möglichkeit, die Stadt zu gestalten.“ Geheime Abstimmung: Mit Eberhard Stein (CDU) trat auf Vorschlag von Solveig Seelbach (CDU) ein in der Kieler Ortsbeiratszene seit über fünf Jahrzehnten aktiver Gegenkandidat an, der seine Präsentation für eine grundsätzliche Kritik an der aktuellen Entwicklung der kleinen Verwaltungsorgane nutzte: „Eigentlich sollten die Ortsbeiräte vor allem eine Plattform für die Interessen der Anwohner bieten. Ich habe aber den Eindruck, dass heute politische Interessen vorrangig geworden sind.“ Dementsprechend würden die Wünsche der Bürger nur noch verfolgt, wenn sie mit diesen übereinstimmen würden. In der geheimen Abstimmung setzte sich Neht mit fünf zu vier Stimmen gegen Stein durch. Mehr Spaß bei der Arbeit: Mit ihrer Wahl wurde es nun auch nötig, den stellvertretenden Vorsitz neu zu besetzen. Als mögliche Kandidatin stellte sich eigeninitiativ Tabea Philipp (SPD) vor. Die studierte Volkswirtin, die als wissenschaftliche Mitarbeiterin des SPD-Bundestagsabgeordneten Mathias Stein tätig ist, betonte, den Teamgeist und die Kommunikation im Ortsbeirat stärken zu wollen: „Im Endergebnis sind wir eigentlich oft einer Ansicht. Mir ist es wichtig, ein besseres Verhältnis zur städtischen Verwaltung herzustellen, dabei Vertrauen aufzubauen und in die Zukunft zu schauen“, betonte Philipp und ergänzte, dass dies aus ihrer Sicht auch zu einer besseren Stimmung und auch mehr Spaß bei der Ortsbeirats-Arbeit beitragen könne. Kritischer Gegenkandidat: Wiederum auf Vorschlag von Solveig Seelbach trat Ralf Kretschmer (CDU) als Gegenkandidat an und bekannte sich in seiner Präsentation dazu, sich „öfter mal kritisch“ zu geben – insbesondere auch im Hinblick auf die Arbeit der Kieler Stadtverwaltung. „Wer immer meckert, muss auch was tun“, begründete der Inhaber der Gärtnerei Kretschmer seine Kandidatur und konnte sich mit fünf zu vier Stimmen gegen Philipp durchsetzen. Als weiteres neues Mitglied im Ortsbeirat wurde auf der Sitzung überdies Christian Ziesmann (FDP) verpflichtet. Mehr aus Kiel lesen Sie hier.

Kieler Ortsbeirat - Kandidaten gewannen Wahl nur knapp