Für die 47-jährige Hennicke ist dieses Frühstück schon Zeichen des Feierabends: Um 0.30 Uhr klingelt ihr Wecker – nein, es klingeln drei Wecker. "Aber ich habe noch nie verschlafen", sagt sie ein wenig stolz. Diszipliniert aufstehen, um 3 Uhr an der Ringstraße mehr als 100 Ausgaben der Tageszeitung in Empfang nehmen und dann ab durch die Straßen: Ringstraße, Herzog-Friedrich-Straße, Adelheidstraße, Schaßstraße, Harmsstraße, Königsweg, Von-der-Tann-Straße und der Papenkamp – wohnen Sie hier, ist die Chance groß, dass Hennicke auch Ihre Kieler Nachrichten morgens in den Briefkasten oder vor die Wohnungstür schiebt. Bis 5 Uhr ist sie durch mit der Runde.
Eine prachtvolle Frühstückstafel
Brigitte Harkou (68) und Anke Hoffmann (74) erwarten sie um 9 Uhr. Harkou hat einen prachtvollen Frühstückstisch zu Hause im Papenkamp gedeckt, Brötchen und Kaffeebecher kommen im KN-Korb: "Die Zusteller bleiben immer so im Verborgenen", erklärt Harkou, warum sie sich für das gemeinsame Frühstück beworben hatte, "dabei wirkt sie gleich so freundlich und sehr offen."
Hoffmann freut sich über Hennickes Service und fühlt sich der Stadt auch dank der Zeitung verbunden. Oft geht sie ins Kino und wünscht sich daher noch ausführlichere Film-Vorschauen in den KN. "Aber der Kulturteil gefällt mir eigentlich sehr gut", sagt Harkou – das passt, tritt die ehemalige Grundschullehrerin doch selbst als Märchenerzählerin auf. Daher würde sie es auch gerne sehen, wenn eigene Auftritte und generell kleinere Veranstaltungen noch häufiger auftauchten – Anregungen mitgenommen.
Einig sind sich aber beim Frühstück beide, und auch der KN-Redakteur: "Manchmal bin ich um 6 Uhr wach und freue mich dann, wenn die KN schon da ist", sagt Brigitte Harkou – "und dann lese ich sie zum Frühstück und fühle mich immer gut informiert", ergänzt Anke Hoffmann. Die Anerkennung dafür gebührt auch Katrin Hennicke.