„Wir sind noch in der Konzeptphase und möchten künftige Bewohner mit in die Planungen einbeziehen“, sagt Albert Benning vom Vorstand der Stiftung, die auch Träger der Lernwerft ist.
"Humboldt-Haus" soll die Einrichtung heißen
Die Realisierung des Humboldt-Hauses, so der Name der Einrichtung, steht noch ganz am Anfang. Eine Baugenehmigung gebe es noch nicht, vielmehr gehe es erst einmal darum, den Bedarf dafür zu ermitteln, ob es genügend Interessenten für eine solche Wohnform gibt und die diese auch mit entwickeln wollen. „Wir möchten nicht etwas dort hinsetzen und gucken, wer da einzieht“, erklärt Benning. „Die Idee ist, alten Menschen ein Wohnen zu ermöglichen, das keinen weiteren Umzug erfordert.“ Das heißt auch, wenn sich der Alltag nicht mehr alleine bewältigen lässt, sorgt ein im Haus angesiedelter eigener Pflegedienst für Unterstützung, sodass man weiter in seinem gewohnten Umfeld leben kann.
40 barrierefreie Wohnungen
Das Angebot richtet sich deshalb an Menschen im Alter von 60+, die Freude an einem Leben in Gemeinschaft haben. Die vorläufige Planung sieht vor, auf einem Teil der 8000 Quadratmeter großen Fläche hinter dem Lernwerft-Kindergarten beim ehemaligen Sportplatz das viergeschossige Humboldt-Haus mit etwa 40 barrierefreie Wohnungen zu errichten. Gebaut werden soll nachhaltig, Ressourcen schonend und mit Massivholz.
Private und gemeinschaftliche Räume
Die Gestaltung des Gebäudes orientiert sich an der Cohousing-Idee: Private Wohnungen werden durch gemeinschaftliche Räume ergänzt. Die künftigen Bewohner mieten also nicht nur den Wohnraum, sondern auch die Gemeinschaftsflächen. Als Ausstattung sind unter anderem vorgesehen: eine Tiefgarage, ein zentraler Raum Raum für gemeinsame Mahlzeiten – eventuell ein Café, ein Veranstaltungsraum, der auch ein kulturelles Angebot für den Stadtteil bieten soll, ein Ruheraum, Therapieräume, ein Fitnessraum, eine Sauna, ein Bewegungsbad, ein Werkraum, ein Kiosk mit Einkaufsmöglichkeiten für Bioprodukte und Pflegeprodukte, Räume für den ambulanten Pflegedienst, ein Wäscheraum sowie ein Kaminzimmer mit Bibliothek. Alle Wohnungen werden mit dem Fahrstuhl erreichbar sein und mit einem Notrufsystem ausgestattet. Es gibt eine Nachtbereitschaft für den Notfall. Benning könnte sich auch vorstellen, auf Carsharing-Basis vier Elektroautos in die Tiefgarage zu stellen.
Gesunde Umgebung und Gesellschaft
Das Projekt will Wohnen in einer gesunden Umgebung mit aktiver Teilhabe am gesellschaftlichen Leben verbinden. „Ein hohes Gut, das wir im Alter haben, ist Zeit“, so Benning. Die Bildungsstiftung Schleswig-Holstein möchte den Bewohnern auch die Möglichkeit bieten, sich aktiv an den Bildungsangeboten der Stiftung zu beteiligen.
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