Die Polizei räumte gegen 18.15 Uhr die Straße, trug Blockierer weg oder führte sie weg. Sie stellte die Personalien von 50 Blockierern fest. Ihnen stehen Verfahren wegen Ordnungswidrigkeit bevor. Zudem besteht in einigen Fällen der Anfangsverdacht von Straftaten.
Die Demonstration riss an der Blockadestelle auseinander; ein Großteil zog wie angekündigt zurück zum Hauptbahnhof zur Abschlusskundgebung.
"Die Kieler waren vorbereitet"
Um 14.30 Uhr waren 1600 bis 2000 Menschen – doppelt so viele wie erwartet – am Hauptbahnhof gestartet. Der Zug bewegte sich über Sophienblatt und Alte Lübecker Chaussee zum Theodor-Heuss-Ring. Die Folgen für den innerstädtischen Verkehr blieben geringer als befürchtet. „Die Kieler waren vorbereitet, viele haben die Innenstadt gemieden“, sagte Polizeisprecher Oliver Pohl. Der Kieler Ordnungsdezernent Christian Zierau monierte zur Sitzblockade: „Als Genehmigungsbehörde gehen wir davon aus, dass der Partner genauso verlässlich ist wie wir.“ Er verwies auf Verabredungen mit den Demo-Veranstaltern der „Turboklimakampfgruppe Kiel“. Danach hätte der Umzug die Stadtautobahn vom Barkauer Kreuz bis zum Waldwiesenkreisel passieren, aber nicht dort stoppen dürfen. Kundgebungen hatte es zuvor am Hauptbahnhof und am Lübschen Baum gegeben. Tenor: Autos raus aus der Stadt.
CDU attackiert Oberbürgermeister
Der Kieler CDU-Kreisvorsitzende Thomas Stritzl forderte Oberbürgermeister Ulf Kämpfer (SPD) auf, die von Verkehrsbehinderungen betroffenen Bürger für die Genehmigung der Route um Entschuldigung zu bitten. Dazu sagte Kämpfer: „Die Fachleute im Ordnungsamt haben die Demonstrationsroute in enger Abstimmung mit der Polizei nach Recht und Gesetz genehmigt. Damit werden Demokratie und Rechtsstaat gewährleistet, dafür muss sich die Stadtverwaltung nicht entschuldigen. Die Einschränkungen für Autofahrer bedauere ich natürlich und kann den Frust über die im Stau verlorene Zeit gut verstehen.“
Mehr zu der Blockade lesen Sie in unserem Live-Blog vom Freitag.
Von KN-online