Prüner Schlag in Kiel: Kundgebung gegen Möbel Höffner am Westring

Sie wollten zeigen, dass ihnen nicht egal sei, was mit der Ausgleichsfläche auf dem Gelände passiere, erklärte Irmgard Klisch vom "Projekt Prüner Park", das zu der Demo aufgerufen hatte. "Es ist wichtig, dass hier wieder hochwertige Natur hinkommt und nicht einfach Rasen oder Blumenrabatten." Die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit dürfe hier nicht nachlassen. Am Sonnabendmittag versammelten sich die Teilnehmer und Teilnehmerinnen.In kleinen Grüppchen standen die Demonstrierenden auf dem Fußweg vor der Baustelle am Westring zusammen, achteten aber auf den Abstand zwischen diesen. Auch Masken wurden getragen. An die Corona-Maßnahmen wurde zu Beginn des Protests nochmal erinnert. Einige Menschen hatten Plakate mit Sprüchen wie "Hoffnung statt Höffner" oder "Schnarch, Rathaus, schnarch. Stoppt Möbel Bolsonaro" mitgebracht. Demonstrierende kritisieren auch die Stadt Kiel und die Kommunalpolitik: In einem Redebeitrag kritisierte auch Florian Jansen (Linke), der Vorsitzende des Jugendhilfeausschusses der Stadt, nicht nur Möbel Höffner und den Krieger-Konzern, sondern auch Stadtverwaltung und Politik. "Als Ausgleichsflächen zerstört wurden, wurde das nicht nur nicht verhindert, sondern auch versucht, das soweit wie möglich zu vertuschen." Als die Zerstörung dann durch die Medien öffentlich geworden sei, habe die Verwaltung überrascht getan. "Die Stadt ist da zahnlos." Im Rathaus erlebe er keinen Handlungswillen, ergänzte Jansen später. Auch Jesreel Dietrich nahm an der Kundgebung teil. "Ich finde, in der heutigen Zeit sollte man sich echt überlegen, welche Grünflächen man nutzt", so der Kieler. Für ihn habe ein Möbelhaus neben einem anderen Möbelhaus keinen Mehrwert. Weitere Proteste gegen Möbel Höffner in Kiel geplant: Bereits Ende Februar gab es an einem Sonnabend zur symbolischen Uhrzeit um "Fünf nach Zwölf" eine Mahnwache. Die Initiatoren haben zusammen mit dem Termin am heutigen Sonnabend bereits weitere Demos angekündigt: Auch am 24. April und am 29. Mai wollen sie um 12.05 Uhr vor der Baustelle protestieren. Seitdem bekannt wurde, dass Möbel Höffner am Prüner Schlag gegen Naturschutzauflagen verstoßen und zu viel Fläche abgeholzt hat, gibt es immer wieder Kundgebungen gegen den Möbelkonzern und für Umweltschutz. Die Demonstranten und Demonstrantinnen kamen dabei in den vergangenen Wochen sowohl vor der Baustelle am Westring als auch in der Innenstadt zusammen. Auch in der Kommunalpolitik wurde das Thema diskutiert. Die Stadt stellte zudem Ende Januar Strafanzeige gegen Möbel Höffner. Mitte Februar waren auf der Baustelle Verstöße gegen Lärmschutzauflagen festgestellt worden.