Angesichts großer Aufgaben und Baustellen dürften Stadt und Unternehmen nicht träge werden, umriss Ulf Kämpfer auch als Wirtschaftsdezernent vier Kernaufgaben für die Zukunft. Dazu zählte er die lange vernachlässigte Infrastruktur von der A 7 über den Konzertsaal bis hin zum Holstein-Stadion, die auf Vordermann gebracht werden müsse samt Ausbau des Glasfasernetzes. Die Kupferkabel langten nur noch wenige Jahre, warnte er. Kiel wolle zudem im Zusammenspiel mit Hochschulen und Firmen noch gründungsfreundlicher werden, verwies er auf Erfolge des Waterkant Festivals als Schaufenster für Innovationen.
Oberbürgermeister warb für die Firmen-Teilnahme bei "Digital Challenge"
Als weiteren Punkt listete er die Digitalisierung und das Programm der zweiten digitalen Woche auf. Dabei warb er bei den Unternehmen dafür, sich dem Wettbewerb „Digital Challenge“ zu stellen: Drei Firmen sollen von drei studentischen Teams, darunter auch aus San Francisco, eine Woche lang im November ausloten lassen, ob sie noch auf der Höhe der digitalen Zeit agieren. Im vergangenen Jahr hatten sich die Bäckerei Günther und das Bauunternehmen Karstens dem Wettbewerb gestellt – nach Einschätzung Kämpfers mit großem Erfolg.
Beim Deutschlandstipendium liegt die Region unter dem Bundesdurchschnitt
Als weitere große Herausforderung bezeichnete Kämpfer den Fachkräftemangel: Kiel könne als Wissenschafts- und Hochschulstandort zwar punkten, habe aber eine Randlage. „Wir müssen etwas aktiv tun“, warb er in der Wirtschaft, am Programm des Deutschlandstipendiums (www.deutschlandstipendium.uni-kiel.de) als Stifter teilzunehmen. Der Bund verdoppelt die Fördersumme. Bisher unterstützten Firmen aus der Region und Kiel etwa 90 Frauen und Männer während ihres Studiums mit 150 Euro monatlich oder durch 1800 Euro Einmalzahlung. Damit liege Kiel jedoch unter dem Bundesdurchschnitt, bedauerte Kämpfer.