Rückblick 2021: Trotz Pandemie passiert tierisch viel im Tierheim Uhlenkrog

Und so wird im Sinne der Tiere einiges umgebaut und fertiggestellt: Die Ausläufe der Hunderäume in der Quarantäne werden vergrößert. Das Katzenhaus ist heller, moderner und die Räume tiergerechter strukturiert. Es entsteht zudem ein Projekt mit Kindern, die Katzen vorlesen, um ihre eigene Lesefähigkeit zu verbessern und den Katzen die Scheu am Menschen zu nehmen. Die Pandemie offenbart das Elend der Stadttauben: Es gründete sich während des ersten Lockdowns eine Gruppe von ehrenamtlichen Helfern, die ausgehungerte Stadttauben mit Genehmigung der Stadt füttern dürfen. „Der Ernährungs- und Gesundheitszustand der Population verbessert sich auffallend“, sagt Maike Mensing. Nach dem Lockdown wird wieder ein Verbot ausgesprochen. Mit guten Argumenten überzeugen Taubenfütterer und Tierheimleitung einige Ratsfraktionen, für ein Taubenhaus zu stimmen. „Dieses soll 2021 gebaut und von der Stadt finanziell unterstützt werden“, sagt sie weiter. Derzeit dürfen die Tauben auch wieder von den ehrenamtlichen Helfern gefüttert werden. Tierheim Uhlenkrog: Viele Tiere geraten in Not: In Not geraten auch die Igel. Der trockene Herbst beschert dem Tierheim viele stachelige Gefährten, die Probleme haben, Nahrung und Wasser zu finden. „Ein Aufruf im Radio bewegt viele Menschen, uns bei der Igelpflege zu helfen“, sagt Maike Mensing. Und auch den Insekten wird künftig verstärkt geholfen: Auf vier Flächen des Tierheims wird der Boden ausgetauscht und mit heimischen, insektenfreundlichen Wildpflanzen versehen. Tierheimleiterin Katja Dubberstein lernt die Tierpfleger und Tiere bereits seit Januar kennen, sodass sie sich bis zur Pensionierung von Elisabeth Haase im Juni gut einarbeiten kann. Als Tierärztin baut sie sich für die Tierheimtiere einen eigenen OP-Bereich auf und arbeitet sich in die Abläufe der Bestandsbetreuung ein. „Ich muss zugeben, streckenweise war es etwas turbulent. Wir haben in diesem Jahr rund 1500 Wildtiere aufgenommen, die alle tierärztlich versorgt werden mussten“, sagt sie. Außerdem werden drei Bauprojekte wie das Katzenhaus, Quarantänehaus und der Kadaver-Raum abgeschlossen. „Zwischendurch wusste ich ehrlich gesagt gar nicht mehr, was ich zuerst machen sollte. Jetzt bin ich aber in den Abläufen gut drin und habe gelernt, flexibel zu sein. Ich hab aber auch ein tolles Team an meiner Seite. 40 Stunden in der Woche reichen meist nicht, dennoch kann ich sagen, das ist mein Traumjob“, sagt die Tierheimchefin. Der Wunsch nach Normalität ist bei allen im Tierheim spürbar: „Wir haben uns alle fast das gesamte Jahr nur mit Maske gesehen. Das erschwert auch oft die Kommunikation mit Menschen, wenn wir ihnen das erste Mal begegnen. Aber trotz Corona denken viele Menschen an unsere Tiere und haben gespendet“, sagt Maike Mensing.