Begleitet wird der russische Kampfverband dabei von Schiffen der Nato. An der Operation ist auch der Kieler Marinetanker "Spessart" beteiligt. Die Nato hatte wegen der russischen Flottenbewegungen zuvor den Besuch des Nato-Einsatzverbandes SNMG1 am Freitag in Kiel abgesagt. Statt Landgang in Kiel zu haben, müssen die Besatzungen der Schiffe jetzt russische Kriegsschiffe beobachten. Der Verband begleitet die russischen Kriegsschiffe bereits seit Dienstag.
Das Nato-Hauptquartier Marcom in London bestätigte auf Anfrage die Verlegung. Man werde den Transit des russischen Verbandes in enger Koordination mit den verbündeten Marinen beobachten, teilte ein Sprecher mit. Eine Zahl der beteiligten Einheiten nannte die Nato nicht. Der Einsatzverband 1 sei aber ein wichtiges Mittel für derartige routinemäßige Maßnahmen, so der Sprecher weiter.
Die bereits geplanten Besuche des Nato-Verbandes in Kiel und Kopenhagen wurden ersatzlos gestrichen. Direkt am russischen Verband befindet sich seit Dienstag auch der Kieler Marinetanker "Spessart".
In der Nähe der russischen Schiffe operieren derzeit außerdem Nato-Einheiten aus Norwegen, den Niederlanden, Portugal, Großbritannien und Belgien. Die Deutsche Marine hat zur Beobachtung das Aufklärungsschiff „Oker“ aus Eckernförde in die Nähe der Russen geschickt. Das Spezialschiff kann mit seiner Technik Funksprüche abhören und Radargeräte vermessen. Die „Oker“ hatte erst vorige Woche Eckernförde verlassen und Kurs auf die Biskaya genommen.
Zu dem russischen Verband gehören neben dem Flugzeugträger auch der atomar angetriebene Kreuzer „Pyotr Velikiy“, Zerstörer und mehrere Hilfsschiffe. Es wird erwartet, dass sich am Wochenende der Verband in der Nordsee nach der Passage von Helgoland aufteilt. Während der Flugzeugträger und der Kreuzer weiter nach Norden fahren, soll ein Teil des Verbandes durch das Skagerrak und den Großen Belt Kurs auf die Ostsee nehmen.