Ein 37-jähriger Beamter erlitt bei einem Einsatz in Kiel-Gaarden schwere Kopfverletzungen, als er von einem Angreifer unvermittelt mehrere Faustschläge ins Gesicht bekam und daraufhin mit dem Kopf gegen einen Mauervorsprung stürzte. Die Attacke ereignete sich in der Nacht zu Sonntag in der Schulstraße. Offenbar hatte es eine Gruppe von elf jungen Männern gezielt auf eine Konfrontation angelegt. Als Tatverdächtiger wurde ein 20 Jähriger ermittelt.
Nun sucht die Polizei nach Zeugen des Vorfalls. Nach bisherigem Ermittlungsstand haben sich während des Einsatzes rund 30 Schaulustige eingefunden, die den Einsatz teilweise mit dem Smartphones gefilmt haben sollen. Auf die Aussagen der Zeugen beziehungsweise deren Videoaufnahmen sind die Ermittler nun angewiesen.
Personen, die noch nicht von der Polizei befragt worden sind, sollen sich unter der Rufnummer 0431/1603333 mit der Kriminalpolizei in Verbindung setzen.
Studt fordert mehr Respekt für Polizei
Nach dem Angriff verlangte Schleswig-Holsteins Innenminister Stefan Studt (SPD) eine gesellschaftliche Debatte über mehr Respekt. Es müsse darüber gesprochen werden, wie man sich gegenüber Rettungskräften oder Polizisten zu verhalten habe, sagte Studt am Dienstag in Kiel.
Schärfere Gesetze würden nach Ansicht des Ministers nichts bewirken: „Strafverschärfungen haben zu null Veränderungen im Täterverhalten geführt.“ Der Paragraf 113, der im Strafgesetzbuches Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte regelt, sei im Jahr 2011 verschärft worden.