Asta fordert geringere Beitragszahlungen

Auch wenn viele Studenten fast nur noch zu Hause vor dem Computer sitzen und kaum noch mit Bus und Bahn zum Campus fahren, müssen sie den Beitrag für des Semesterticket zahlen. Das findet der Allgemeine Studierendenausschuss (Asta) der Christian-Albrechts-Universität und auch viele andere Asten in Schleswig-Holstein nicht gerechtfertigt. Sie fordern nun, dass der Beitrag erstattet wird, oder dass die Verkehrsbetriebe den Studenten zumindest entgegenkommen. In regelmäßigen Gesprächen mit den Verkehrsbetrieben und dem Land versuchen die Studierendenausschüsse eine Lösung zu finden. „Allerdings haben sich sowohl die Verkehrsbetriebe als auch das Land quer gestellt den Studierenden entgegenzukommen“, sagt Johnny Schwausch, Asta-Vorsitzender der Uni Kiel. „Wir fordern aber auf jeden Fall eine Reduzierung des Semesterticketbeitrags. Wenn die weiteren Gespräche mit den Verkehrsbetrieben keine Einigung finden, werden wir rechtlichen Beistand anfordern.“ Ticket: Pro Semester sechs Euro mehr: Statt günstiger wird das vor einem 15 Monaten eingeführte landesweite Semesterticket aber erst einmal teurer. Während im Wintersemester 2019/20 noch 124 Euro für das in ganz Schleswig-Holstein gültige Ticket bezahlt werden musste, kostet es momentan bereits 132 Euro. Bis zum Wintersemester 2021/22 erhöht sich das Ticket pro Semester um sechs Euro. Grund dafür ist eine Anschubfinanzierung der Landesregierung, die dann ausläuft. Am Ende kostet es 138 Euro plus das Ticket der KVG für Kiel mit über 58 Euro. Von den 266,50 Euro für die Semestergebühr gehen somit 190 Euro für die Fahrten im ÖPNV raus. Erstattung nur bei Ausnahmen: Erstattungen gibt es nur in besonderen Fällen. „Die Regelungen, die mit den Verkehrsbetrieben damals geschlossen wurden, grenzen die Regeln für die Erstattung genau ab und lassen uns keinen Spielraum“, sagt Johnny Schwausch. Nur bei Exmatrikulation, Beurlaubung, Studiengründe außerhalb von Schleswig-Holstein, kein Gebrauch aufgrund eines Behindertenausweises und Nicht-Nutzung wegen Behinderung kann das Geld zurückgezahlt werden. „Wir als Asta der CAU haben zudem noch den Härtefallfonds, welche den Studierenden hilft, die in finanzieller Not sind“, erklärt Johnny Schwausch. Viele Studenten stellen diesen Antrag allerdings nicht. Rund 150 Anträge sind erst beim Asta angekommen. „Leider wissen davon nicht viele Studenten und einige schrecken auch davor zurück“, sagt der Asta-Vorsitzende. Denn beispielsweise müssen die Einnahmen aus den vergangenen drei Monaten offen gelegt werden. „Nur so können wir erkennen, dass jemand wirklich finanzielle Probleme hat.“ Lesen Sie auch: Ein Jahr Semesterticket: Top oder flop? Verkehrsbetrieben fehlt das Geld für eine Erstattung: Dass die Verkehrsbetriebe den Studenten entgegenkommen, scheint momentan unwahrscheinlich. „Natürlich verstehen wir den Wunsch der Studierenden, eine Entschädigung dafür zu bekommen, dass viele von ihnen gegenwärtig das Bahn- und Busangebot zumindest nicht im sonst üblichen Umfang nutzen“, sagt Dennis Fiedel von Nah.SH. „Tatsächlich besteht aber das Angebot des Nahverkehrs weitgehend im normalen Umfang fort, um die Mobilität derer zu sichern, die auf den Nahverkehr angewiesen sind.“ Für eine Erstattung fehle dem Unternehmen jeglicher finanzielle Spielraum. „Jeder Euro, der heute für eine solche Entschädigung aufgebraucht würde, fehlte morgen für das Bahn- und Busangebot.“

Semesterticket in Schleswig-Holstein - Asta fordert geringeren Beitrag