Geglücktes Anbaden in Katzheide

Als am Freitag kurz nach Mittag Innenstaatssekretärin Kristina Herbst (CDU), Sportdezernent Gerwin Stöcken (SPD) und neben anderen bekannten Wasserfreunden sogar Ortsbeiratsvorsitzender Bruno Levtzow ihre ersten Bahnen zogen, war das ein durchaus historischer Moment. Ganz abgesehen davon, dass Katzheide vor fünf, sechs Jahren so gut wie tot schien, war die Saison 2019 komplett ins Trockene gefallen, sodass nun wieder nach fast zwei Jahren Zwangspause gebadet werden durfte. Katzheide: Erste Sanierungsetappe kostete 2,5 Millionen Euro: Jetzt, nachdem zumindest die 2,5 Millionen Euro teure erste Etappe der komplexen Sanierung bewältigt ist, zeigt sich allenthalben Genugtuung. So hob Staatssekretärin Herbst hervor, dass ihr Ministerium immerhin 34 500 Euro zu dem Projekt beigesteuert habe. Zugleich räumt sie ein, dass sie einst noch als Ratsfrau der CDU zur großen Mehrheit der Kommunalpolitiker gehörte, die keine Zukunft mehr für das Bad sah und jetzt umso erfreuter sei, dass es anders gekommen ist. Nachdem Katzheide wieder geöffnet ist, liegt es nun aus Sicht von Kristina Herbst „als allererstes in der Verantwortung der Eltern, ihren Kindern das Schwimmen zu vermitteln“. Genau das betonte auch Falk Stadelmann, bei der SPD-Ratsfraktion fürs Rettungswesen zuständig. Inzwischen sei offiziell geklärt, dass Katzheide von der Wassertiefe wie den Sprungmöglichkeiten her geeignet dafür sei, Prüfungen vom Seepferdchen bis zum Schwimmabzeichen in Bronze abzunehmen. „Damit ist das Erlernen der Schwimmfähigkeit gesichert“, stellt Stadelmann fest und ermuntert zu entsprechenden Kursen: „Das macht nämlich auch Spaß.“ 22 Grad Wassertemperatur ganz ohne Heizung: Andere Vorzüge des neuen Katzheide zeigten sich gleich bei der Premiere deutlich. Ganz ohne Heizung erreichte die Wassertemperatur 22 Grad, weil die Sonne keine Mühe hatte, das neue Edelstahlbecken entsprechend zu erwärmen. Diese Stahlwanne, die anstelle des zuletzt chronisch undichten gefliesten Beckens eingebaut wurde, stellt laut Gerwin Stöcken das wichtigste Element des ersten Bauabschnitts dar. Er dankte zur Eröffnung besonders dem nimmermüden Team von Baltic Bau, aber auch den inzwischen abgereisten Spezialisten der baden-württembergischen Firma Zeller Bäderbau, die für die kniffeligen Schweißarbeiten am neuen Becken zuständig waren. Katzheide bietet jetzt laut Stöcken immer noch 1000 Quadratmeter Wasserfläche, verteilt auf sechs Bahnen zu 25 und zwei zu 50 Meter. Doch genau das, so tadelt Stefan Rudau von der Linken-Ratsfraktion, bedeute nichts anderes, als „dass das Bad, das noch vor zwei Jahren zum beliebtesten Freibad Schleswig-Holsteins gekürt wurde, auf ein absolutes Minimum heruntergeschraubt wurde“. Rudau meint damit die deutliche Verkleinerung der Wasserfläche, die vormals bei etwa 2500 Quadratmetern lag und damit allerdings auch höher als in fast jedem anderen deutschen Freibad. Als nächstes kommt noch ein Planschbecken: In der nächsten Etappe soll laut Stöcken ein Planschbecken angelegt werden. Gedacht ist außerdem an eine Rutsche und eine Traglufthalle zur Saisonverlängerung. Unterdessen gehen die Arbeiten im Umfeld des Beckens parallel zur Eröffnung weiter. Geöffnet bleiben soll das Bad, bis das Wetter die Saison beendet. Geöffnet ist das Sommerbad Katzheide täglich von 10 bis 18 Uhr. Wegen der Corona-Regeln dürfen sich nicht mehr als 80 Personen gleichzeitig im Wasser aufhalten. Die Gäste verteilen sich auf drei Schwimmfelder und zwei Zeitfenster von 10 bis 13.45 Uhr und 14.15 bis 18 Uhr. Pro Zeitfenster dürfen sich nach Angaben der Stadt jeweils 320 Besucher in der Anlage aufhalten. Damit das gesteuert werden kann, müssen Badezeiten unter kiel.de /katzheide oder Telefon 732423 (nur während der Öffnungszeiten) reserviert werden. Weitere Nachrichten aus Kiel lesen Sie hier.

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