Geldsegen für elf Kieler Projekte

Zwölf Projekte lagen dem Kieler Spendenparlament in seiner zwölften Parlamentssitzung am Donnerstagabend vor, und elfmal gaben die Parlamentarier grünes Licht. Ein Projekt erhielt nicht die beantragte Förderung. Das Präsidium – Frank Meier, Vorstandsvorsitzender der Stadtwerke Kiel, und Alexandra Hebestreit, Leiterin des Nettekieler Ehrenamtsbüros – konnte verkünden, dass mit ihnen 32 stimmberechtigte Mitglieder anwesend seien. Aktuell hat das Kieler Spendenparlament 115 Mitglieder. Bevor die Parlamentarier sich ihrer Kernaufgabe widmeten, hatte der Kinder- und Jugendchor der Oper Kiel das Wort. Sechs Lieder sang der Chor 3 – sieben gibt es – unter Leitung von Nina Baudhuin. Schon das erste – über Feen – brachten die Neun- und Zehnjährigen unbeeindruckt durch alle Interferenzen mit „Rudolph the red nosed reindeer“ zu Gehör, der mächtig von drauß’ vom Weihnachtsmarkte erklang. Viermal einstimmig, einmal abgelehnt: Einstimmig bewilligten die 32 Parlamentarier rund 326 Euro für „K.I.E.L. – Das Kieljournal“, ein Projekt des Kinder- und Jugendhilfe-Verbundes Kiel und der KJSH-Stiftung, in dem Arbeitslosengeld-Empfänger aus Kiel ein interkulturelles, dreisprachiges (deutsch, englisch, arabisch) Stadtjournal für Kiel erstellen, ebenso einstimmig 1300 Euro für den Kauf einer Persenning für den 45 Jahre alten Seekreuzer „Argo“, den der Odyssee-Förderverein für Sozialarbeit mit Drogenabhängigen und -gefährdeten in Kiel nutzt. 600 Euro gibt der Segelmacher Schultz dazu, und die restlichen 200 Euro will der Verein aus kleineren Spenden bestreiten, die in der Weihnachtszeit eingehen könnten. Einstimmigkeit erzielten auch die Anträge auf 2475 Euro vom Familienintegrationszentrum Kulturpalette der Jüdischen Gemeinde Kiel für das Projekt „Lichterfeste in aller Welt“ – es soll Kinder im Schulalter stark machen gegen Antisemitismus, Islamophobie, Rassismus und Vorurteile – und auf 2500 Euro vom Verein Neue Kultur Kiel für das Includo Theaterfestival, das 2020 stattfinden soll. Eine Förderung von 90 Prozent der Festivalkosten ist bei der Aktion Mensch beantragt. Sollte deren Entscheidung am 18. Dezember negativ ausfallen und das Festival nicht stattfinden, wird der Verein das Kieler Geld zurückzahlen. Nur 13 Ja-Stimmen und damit nicht die erforderliche einfache Mehrheit gab es für die vom Awo-Kreisverband Kiel beantragten 1500 Euro für eine Veranstaltung mit eingekaufter Poetry-Slammerin zum Weltfrauentag 2020 in der „Räucherei“. 1088 Euro und während der Sitzung zusätzlich beantragte 1000 Euro bekam „Hilf mir ins Leben“ vom Evangelischen Beratungszentrum Kiel. Finanzkommission des Vereins prüft jeden Antrag: Bei jeweils wenigen Enthaltungen wurden bewilligt: 925 Euro für eine Innenhofbepflanzung mit Grillfest der Frauenberatungsstelle in der Damperhofstraße, 2000 Euro für Workshops bei der Refugee Law Clinic Kiel, 1300 Euro für einen kostenfreien Smartphone-Kursus für Menschen mit und ohne Behinderung, 2092 Euro für die Sommerfreizeit 2020 der Stadtteilgenossenschaft Gaarden, 800 Euro für die Herzkissen-Aktion Kiel, die schon mehr als 25 000 Herz- und Kinderkissen genäht hat, und 1945 Euro für „Ankerplatz“, ein kostenloses, von der Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapeutin Katharina Schmidt-Ziesewitz unterstütztes Gruppenangebot für Kinder und Jugendliche (10 bis 15 Jahre) psychisch belasteter Eltern im Haus der Familie. Die Kinder - bis zu zehn - treffen einander alle 14 Tage am Sonnabendvormittag. Im Jahr 2020 sind drei gemeinsame Unternehmungen geplant: Klettern im Hochseilgarten, Besuch im Musiculum und Schlittschuhlaufen. Insgesamt gab das Spendenparlament 17 750,82 Euro frei. Beantragt worden waren insgesamt 24 650,82 Euro. Die Finanzkommission des Vereins prüft vorab jeden Antrag und kam in der Summe ihrer Empfehlungen auf 18 250,82 Euro. Mehr Nachrichten aus Kiel lesen Sie hier.

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