"Spice“-Team hilft bei Hausaufgaben auch in Corona-zeiten

Seit 22 Jahren sind die Pädagoginnen für Schülerinnen ab Klasse fünf da. Selbst in Corona-Zeiten. Deutsch ist schwer. Auch wenn die junge Syrerin, die seit drei Jahren in Kiel lebt, bereits sehr gut spricht, bereiten ihr manche Feinheiten der Sprache wie zum Beispiel die grammatischen Geschlechter (der, die, das) noch Probleme. Das führt in der Schule hin und wieder zu kuriosen Situationen. „Das eine Mal sollte ich den Leiter holen und überlegte, wo ich eine Trittleiter herbekomme“, erzählt sie lachend. Dass die Rede vom Schulleiter war, war ihr nicht klar. Einen Text richtig zu verstehen, sei für sie nicht immer einfach, weil sie manche Wörter nicht kennt. „Wir bekommen derzeit alles per Mail, zu Hause sitze ich dann alleine über den Texten. Mir fehlt oft die Sicherheit, ob ich das wirklich alles richtig verstehe und richtig mache.“ Das Jugendbüro Mettenhof unterstützt: Unterstützung bekommt Simav in solchen Fälle von Susanne Wendt vom Jugendbüro Mettenhof (Träger: Christlicher Verein) und ihrem Schularbeitenhilfe-Team. Viermal pro Woche, jeweils von 15 bis 18 Uhr, steht das Team den zehn- bis 20-jährigen Schülerinnen zur Verfügung. Statt wie gewohnt in einer größeren Gruppe in der Stadtteilbücherei wird in Corona-Zeiten telefonisch, per Chat – oder wie bei Simav – mittels Videokonferenz geholfen. Dafür macht jede Schülerin vorab eine Uhrzeit aus, damit alle zum Zuge kommen. „Uns erreichen viele Fragen zu Mathe, Deutsch und Fremdsprachen wie Französisch und Latein“, erklärt Susanne Wendt. „Auch bei den Abschlussprojekten helfen wir weiter“, sagt sie. Natürlich macht das Team für die Mädchen nicht die Hausaufgaben, erklärt mit viel Zeit aber unklare Fragestellungen oder geschichtliche Hintergründe und gibt Beispiele. „Wir verweisen auch auf Internetseiten für die weitere Recherche oder erklären, wie man seriöse Internetseiten erkennt, um die Medienkompetenz zu schulen“, sagt Susanne Wendt. „Anderen helfen wir, indem wir Aufgaben oder die fertigen Arbeiten ausdrucken.“ Erst Gespräche, dann Hausaufgaben: Viele der Schülerinnen folgen dem Unterricht per Handy und erledigen damit auch die Hausaufgaben. „Auf Papier arbeitet es sich einfacher“, erklärt die Sozialpädagogin, wohl wissend, dass die WLAN-Verbindungen bei den Schülern nicht immer die besten sind und es vielen an einem ruhigen Arbeitsplatz zu Hause fehlt. „Wir fangen in Gesprächen mit den Jugendlichen – nicht nur über die Hausaufgaben – auf, was wir können.“ Rund 20 Schülerinnen ab Klasse fünf werden derzeit digital betreut – für mehr reichen die Kapazitäten des Teams nicht. „Doch wer Hilfe braucht, bekommt diese bei uns. Auch in Corona-Zeiten.“ Weitere Informationen gibt es im Jugendbüro Mettenhof.