Straße Aubrook in Kiel: Autos sollen hier ausgebremst werden

Die Rathaus-Kooperation aus SPD, Grüne und FDP will die Verkehrssituation in der Straße entschärfen. Die Ortsbeiräte werden um Stellungnahme gebeten. Den Anfang machte das Hasseer Gremium. Sie ist eng, kurvenreich und dicht bewachsen: Für große Verkehrsströme ist die Straße Aubrook nicht geschaffen. Sie dient eigentlich nur als Erschließung für die Anlieger, die Kleingärten und die Hundeschule. Und doch wird der Schleichweg zwischen Hassee (Hedenholz) und Hasseldieksdamm (Melsdorfer Straße) von Autofahrern rege genutzt. „Zu rege – und oft schneller als die erlaubten 30 km/h“, monieren Hasseer und Hasseldieksdammer Anwohner seit Jahren. Der Weg wird viel von Spaziergängern und Radfahrern genutzt, von Kindern auf dem Weg zur Schule. Offizieller Schulweg macht Probleme: „Er ist offizieller Schulweg für die Gorch-Fock-Schüler, aber für diese einfach nicht sicher genug“, erklärte ein Anwohner aus dem Hedenholz während der jüngsten Ortsbeiratssitzung. Es komme häufig zu brenzligen Situationen. Als Fußgänger helfe da oft nur der Sprung in die Büsche. Eine Sperrung der Durchfahrt würden die Anwohner sehr begrüßen. Die Kleingärtner können ihre Anlagen immer noch erreichen, aber der Individualverkehr wird verhindert. Nun hat sich die Rathaus-Kooperation des Themas angenommen. Im März 2020 wurde im Bauausschuss ein Prüfauftrag an die Verwaltung beschlossen, „verschiedene Optionen zur Einschränkung des motorisieren Verkehrs beziehungsweise zur Stärkung des Rad- und Fußverkehrs im Aubrook“ zu prüfen. Umwidmung zur Fahrradstraße wurde geprüft: Die Ergebnisse liegen jetzt vor. Nun ist die Meinung der Ortsbeiräte gefragt. In Hasseldieksdamm wird am Donnerstag, 27. August, (19.30 Uhr, Mensa der Friedrich-Junge-Schule, Langenbeckstraße 65) über die Sperrung gesprochen. Geprüft wurden die Umwidmung zur Fahrradstraße und die Einrichtung eines verkehrsberuhigten Bereichs, sprich eines Bürgersteigs (was beides laut Verwaltung nicht umsetzbar ist) sowie eine Sperrung. Zwar monierten die Hasseer, dass von drei geprüften Varianten nur eine Version tatsächlich realisierbar ist. „Eine wirkliche Auswahl haben wir damit nicht“, so Vorsitzender Christian Jopen (SPD). Aber dennoch „sind wir als Ortsbeirat grundsätzlich für die Sperrung“, erklärte er weiter. „Wir wollen die Green-City-Bestrebungen der Stadt mittragen und etwas für den Rad- und Fußverkehr tun.“ Kleingärtner sollen ins Boot geholt werden: Für die Nutzer der Strecke sei der Umweg, der sich durch eine Sperrung ergibt, kein wesentlicher Nachteil. Nach der Frage des Hasseldieksdammer Ortsbeirats Ralf Kretschmer (CDU), der als Gast zur Hasseer Sitzung kam, ob vorab mit den Kleingärtnern als Nutzer des Weges gesprochen wurde, verschoben die Hasseer ihre Abstimmung auf die kommende Sitzung am Dienstag, 15. September. Bei dieser Entscheidung wolle man alle Nutzer mit ins Boot holen. Mehr aus Kiel lesen Sie hier.