Studenten der FH KIel präsentieren ihre Ideen für Belegung der Innenstadt

Unter dem Motto „Wider der Verödung der Kieler Innenstadt“ entwickelten 120 BWL-Erstsemester Konzepte, um mehr Besucher in das Zentrum der Landeshauptstadt zu locken. Dabei haben die Studierenden vor allem jüngere Menschen als potenzielle Zielgruppe ausgemacht – entsprechend fallen die meisten Vorschläge aus. So entwickelten die 20 Teams unter anderem Vorschläge für eine Höhenschaukel über den Dächern Kiels mit Blick auf die Förde oder einen Popcorn-Laden mit ungewöhnlichen Geschmacksrichtungen – schließlich haben sich die gepufften Maiskörner in anderen Städten bereits als neues Trend-Essen und Publikumsmagnet etabliert. Auch neue Gastronomien – etwa eine Sandbar in der ehemaligen Runners-Point-Filiale – oder ein Aquarium-Restaurant zählten zu den Ideen, die die Studierenden einer Jury präsentierten. Um den BWL-Erstsemestern Rückmeldungen aus der Geschäftswelt zu geben, holte sich die Fachhochschule für das Seminar Unterstützung von außen. Die Studierenden bekamen nicht nur Ansprechpartner an die Seite gestellt – etwa von den Wirtschaftsjunioren, der Investitionsbank oder dem Verein Mentoren für Unternehmen in Schleswig-Holstein. Auch die Stadt war vertreten, in der Jury saß Felix Schmuck, im Stadtplanungsamt der Leiter für den Bezirk Mitte. Vorschläge mittelfristig umsetzbar: „Ich kann mir gut vorstellen, dass sich einige Ideen mittelfristig umsetzen lassen“, sagte Schmuck und kündigte an, dass die Stadt dort helfen wird, wo sie kann. „Es soll keine Einbahnstraße sein, sondern ein Dialog. Wir stehen für Gespräche bereit.“ Auch Prof. Doris Weßels, Dozentin des FH-Seminars, hält es für möglich, dass sich die Vorschläge ihrer Studierenden bald im Stadtbild wiederfinden. „Ich glaube, dass die Ideen bei allen Beteiligten auf fruchtbaren Boden gestoßen sind.“ Das gilt besonders für die vier Gewinner-Konzepte, die nicht nur eine Marktlücke in Kiel schließen würden, sondern sich auch ohne lange Vorlaufzeit realisieren lassen. So prämierte die Jury zwei Projekte, die technisch relativ ähnlich sind, sich inhaltlich aber unterscheiden. „We Kiel“ und „Kiel Venture“ beruhen jeweils auf einem QR-Code-Prinzip. Die Idee: Über das Smartphone lässt sich die Stadt erkunden. Touristen, aber auch Zugezogene, können „Kiel Venture“ als einen digitalen Stadtplan mit vorgeschlagenen Touren mit geschichtlichem Hintergrund nutzen, gleichzeitig soll es auch für Einheimische Sportangebote wie Laufstrecken geben. Zu guter Letzt bietet die App noch eine Schnitzeljagd mit mehreren Rätseln. Smartphone-Rallyes durch Kiel: Rallyes durch Kiel gibt es auch bei „We Kiel“. Mit der App können verschiedene QR-Codes in der Stadt gescannt werden, die zu verschiedenen Aufgaben führen. Vorstellbar ist, dass die Nutzer selbst Rätsel erstellen. Zusätzlich bietet „We Kiel“ eine Zusammenarbeit mit Bars und Restaurants. Wer über die App den Weg in eine Gastronomie findet, kann dort Rabatt erhalten. Lesen Sie auch: Aus Leerstand werden Wohnungen in Kiel Einen anderen Ansatz, der aber ebenfalls mit dem Smartphone zu tun hat, verfolgt die Social-Media-Galerie in der City. Auf einer Fläche von rund 600 Quadratmetern könnten regionale Künstler ihre Arbeiten an einem gemeinsamen Ort ausstellen, der junge Leute einlädt, dort Fotos von sich mit den Kunstwerken zu machen. „Das Interesse, Fotos von sich vor außergewöhnlichen Hintergründen zu machen und in den sozialen Medien zu teilen, ist groß“, sagen die Studierenden. Für die perfekte Inszenierung können über die Galerie Fotografen, Stylisten oder Friseure gebucht werden. In Düsseldorf oder New York gibt es Ähnliches schon – mit viel Erfolg bei jungen Menschen.