1989 machten gerade mal 170.000 deutsche Urlauber eine Kreuzfahrt. In diesem Jahr werden es über 2,5 Millionen sein. Früher mussten sich die Passagiere bei einer Kreuzfahrt dem Schiff anpassen, und es gab eine global nahezu einheitliche Kleidungsvorschrift mit Smoking-Empfehlung.
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Themenkreuzfahrten: Der Markt boomt
1978 führte die zaghafte Nachfrage nach einer vegetarischen Alternative in die gesellschaftliche Isolation bis zum Schluss der Reise. Das ist heute anders. Seit Aida 1996 den Kreuzfahrtmarkt umkrempelte, boomen auch die Ideen. Es gibt Kreuzfahrten ohne Krawatten-Zwang.
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Das beliebte „Freestyle-Dining“ ohne Tischzeiten und Sitzordnungen hat sich auf See durchgesetzt wie der schwefelarme Treibstoff in den Maschinenräumen. Themenkreuzfahrten von Tui liegen im Trend. Die Smiley-Kreuzer haben mit Udo Lindenbergs Rockliner 2010 losgelegt. In seinem Kielwasser segeln die „Full-Metal-Cruise“ mit den Wacken-Fans, die „Klassik-Cruise“ mit den Wiener Philharmonikern und der „Jeckliner“ mit einem Schwerpunkt für Freunde des rheinischen Frohsinns. In Kiel ging auch schon Schlagerkönigin Helene Fischer an Bord, um den Passagieren den Abend zu versüßen.
Neu: Tattoo-Reisen
Weitere Schwerpunkte sind Kreuzfahrten mit Spitzenköchen wie Harald Wohlfahrt (MSC), Stephan Marquardt (AIDA) oder Johann Lafer (Tui). Etabliert sind Literatur- und Golf-Kreuzfahrten, Wein-Reisen, Sportcamps sowie FKK-Fahrten auf See. Ganz neu sind seit Juni Tattoo-Reisen mit Spitzenkünstlern für Tätowierungen.