Christa Meyer, die bisher den Vorstand innehat und einzige Frau im fünfköpfigen Vorstand ist, geht am 31. März in den Ruhestand. Schon vor Monaten schrieb das Universitätsklinikum die Stelle aus und erhielt auch reichlich Bewerbungen, sowohl von Männern als auch von Frauen.
Doch dann positionierten sich die Personalratsvorsitzenden und teilten der Gewährträgerversammlung – also jenem Gremium, das für die Bestellung und Abberufung von Vorstandsmitgliedern im UKSH zuständig ist - dass aus ihrer Sicht eine berufsspezifische Auswahl, also eine Qualifikation in der Krankenpflege, nicht notwendig sei. Wichtiger sei eine juristische Grundausbildung mit Erfahrungen in Personalmanagement und Personalentwicklung eines großen Unternehmens.
Pflegekräfte protestierten
Das wiederum löste Proteste in der Pflege und eine Unterschriftensammlung aus. Rund 1100 Mitarbeiter haben die Forderung unterzeichnet. In der Protestnote an den UKSH-Aufsichtsrat schreiben die Pflegekräfte: "Kein Jurist und kein Kaufmann können ansatzweise nachvollziehen, welchen Anforderungen eine Pflegekraft täglich nachkommen muss." Was die Pflegekräfte dabei besonders auf die Palme brachte, so berichtet eine Pflegekraft, sei der Verdacht, dass Personalräte und Vorstand an einem Strang ziehen. "Wir haben mit Jens Scholz, Ulrich Stephani und Thomas Münte drei Mediziner im Vorstand und mit Peter Pansegrau einen Kaufmann. Und jetzt soll der Pflegevertreter ein Jurist und Personalmanager sein. Wir fürchten, dann geht es nur noch um die schwarze Null, nicht um Probleme durch Unterbesetzung und Personalmangel."
Die Personalräte bestätigen diese Probleme, ziehen aber andere Schlussfolgerungen. So betonen sie in einem ihrer Informationsblätter: Man habe sich nicht gegen eine Person mit Kenntnissen aus der Krankenpflege ausgesprochen, sondern setze nur andere Prioritäten. "Wir versprechen uns davon mehr Professionalität für die Bereiche Personalführung, -entwicklung und Personalrecht für alle Berufsgruppen am UKSH." Gerade weil die Belange der Pflegekräfte mehr Gewicht haben müssten, bräuchte es jemanden, der gegenhalten könne.