Eigentlich war die Versorgung der „Gravely“ irgendwo auf der Ostsee geplant. Das geht aber nicht, da der deutsche Marinetanker „Spessart“ aufgrund eines technischen Defektes ausfiel und nach Mitteilung des Marine vorerst in Kiel zur Reparatur liegt.
Versorgung im Tirpitzhafen
Wenn der Tanker nicht zum Zerstörer kommen kann, kommt der Zerstörer eben zum Tanker. Der Kommandant des US-Zerstörers nahm am Freitag kurzerhand Kurs auf Kiel, wo die „Spessart“ mit ihren gefüllten Tanks im Scheerhafen liegt. Mit zwei Schleppern machte die „Gravely“ an der „Spessart“ und füllt dort ihre Tanks.
Der Zerstörer ist das Flaggschiff des Nato-Einsatzverbandes SNMG1, einem der vier Krisenreaktionskräfte der Nato. Seit Anfang Januar wird der Verband von dem US-Admiral Edward Cashman befehligt. Seit Mitte Januar ist auch die „Spessart“ dem Verband unterstelle. Durch eine technische Störung musste der 40 Jahre alte Tanker aber in der Woche kurzfristig in seinen Heimathafen Kiel zurückbeordert werden.
„Gravely“ ist Nato-Flaggschiff
Die „Gravely“ ist einer der modernsten Zerstörer der US Marine. Das im November 2010 in Dienst gestellte Kampfschiff ist in Norfolk beheimatet und soll bis zum Sommer in Europa als Nato-Flaggschiff operieren. Bewaffnet ist der Zerstörer mit 96 Flugkörpern zur Bekämpfung von U-Booten, Schiffen und Flugzeugen.
In der Ostsee hatte die „Gravely“ zuletzt östlich von Bornholm mit Einheiten aus den Baltischen Staaten geübt.