Unwetter über SH: Vollgelaufene Keller sorgen für zahlreiche Einsätze

Rund 50 Unwettereinsätze hat es am Dienstagnachmittag in der Landeshauptstadt gegeben, teilt die Feuerwehr Kiel mit. Dabei sei weniger Sturm, sondern vielmehr die Wassermassen das Problem gewesen. Sechs freiwillige Feuerwehren sowie die Berufsfeuerwehr rückten im Kieler Stadtgebiet aus. Gegen 14.30 Uhr seien die ersten Notrufe zu dem Unwetter für den Kreis Plön bei der Leitstelle Mitte eingegangen, rund eine Stunde später meldeten sich dann auch Menschen aus Kiel wegen des Gewitters, teilt die Feuerwehr mit. Innerhalb kürzester Zeit seien rund 1000 Notrufe eingegangen, die Leitstelle sei entsprechend personell verstärkt worden. Rund 270 Feuerwehreinsätze in der Region: Insgesamt gab es laut Leitstelle etwa 270 Einsätze in Kiel sowie in den Kreisen Plön und Rendsburg-Eckernförde. Plön war dabei besonders betroffen: Hier rückte die Feuerwehr rund 200 Mal aus, in Rendsburg-Eckernförde rund 20 Mal. Doch auch in Kiel hatten und haben die Einsatzkräfte gut zu tun. Zwischen Russee und Rönne gingen im Laufe des Nachmittags in rascher Folge die Sirenen. Meist waren es vollgelaufene Keller in den östlichen und südlichen Stadtteilen. In der Rendsburger Landstraße kam es in einem Werk für Gelenkwellen zu einem Wassereinbruch in einer Halle. Die freiwilligen Feuerwehren übernahmen das Auspumpen der Keller. Gleichzeitig führte der Regen zu mehreren Verkehrsunfällen. Lesen Sie auch Sicher Autofahren bei Sturm und Unwetter: Tipps für Autofahrer Behinderungen für den Kieler Verkehr im Bereich des Barkauer Kreuzes: Auf den Straßen kam es zum Teil durch Schlamm und hochgedrückte Gullydeckel im Bereich des Barkauer Kreuzes und der B404 zu Behinderungen. Mehrere Fahrzeuge verloren dort ihre Kennzeichen. Auf der Bundesstraße B503 kam es bei Altenholz zu einem Unfall. Ein Pkw überschlug sich dort kurz vor 16 Uhr. Eine Person wurde dabei leicht verletzt. Der Deutschte Wetterdienst (DWD) hat für Dienstag eine Warnung vor starken Gewittern in Schleswig-Holstein herausgegeben. Neben Kiel sind laut DWD auch Lübeck und Neumünster sowie die Kreise Nordwestmecklenburg, Herzogtum Lauenburg, Stormarn und Segeberg betroffen. Im Kreis Ostholstein gilt die höchste Warnstufe (4 von 4). So rückten auch in anderen Regionen Schleswig-Holsteins die Feuerwehren aus: Nach Angaben der Regionalleitstelle Süd in Bad Oldesloe gab es in den Kreisen Stormarn, Herzogtum Lauenburg und Ostholstein rund 130 wetterbedingte Einsätze, unter anderem wegen vollgelaufener Keller. Nach Blitzeinschlägen kam es zu vier Bränden. Im Kreis Segeberg gingen am Nachmittag unwetterbedingte Notrufe ein. Bis 18 Uhr rückten die Kräfte mindestens 60 Mal aus. Für längere Einsätze sorgten zwei unter Wasser stehende Reiterhöfe sowie ein Forschungszentrum. Besonders betroffen wurde laut einer Mitteilung der Kreisfeuerwehr Segeberg die Stadt Norderstedt. Dort wurde der "Ausnahmezustand Feuerwehr" ausgelöst. Während des Starkregens kam es zudem auf der Autobahn 7 zu einem Verkehrsunfall. Ein Auto landete im Graben auf dem Dach. Von Jördis Früchtenicht und Frank Behling