Wie die Polizei Kiel am Freitagmorgen mitteilte, fanden Einsatzkräfte das vier Wochen alte Mädchen in der Wohnung in der Rendsburger Landstraße leblos vor, schwere Verletzungen waren sichtbar. Eine sofortige Reanimation blieb erfolglos. Auch der kurz darauf eingetroffene Notarzt konnte nicht mehr helfen. Eine Obduktion soll jetzt Klarheit bringen.
"Wir gehen von einem vorsätzlichen Tötungsdelikt aus", sagte Oberstaatsanwalt Michael Bimler am Nachmittag, "Darauf deuten nach der Leichenschau die Verletzungen des Säuglings hin". Das endgültige Obduktionsergebnis lag am Freitag allerdings noch nicht vor. Am Sonnabendmittag erließ das Amtsgericht Kiel einen Haftbefehl wegen Totschlags gegen den 19-jährigen Vater.
Vater sitzt im Polizeigewahrsam
Die Polizei war gegen 3.45 Uhr in die Wohnung gerufen worden, da der Vater des Kindes, ein 19-jähriger Deutscher, dort randalieren sollte. Der Mann wurde noch im Haus festgenommen. Er war laut Polizeiangaben stark betrunken und hatte offenbar Drogen genommen. Er gilt nach Ermittlungsstand der Mordkommission als dringend tatverdächtig und befindet sich derzeit im Polizeigewahrsam.
Der Mann war zuvor bereits bei der Polizei aktenkundig geworden, allerdings wegen kleinerer Delikte und ohne eine letztliche Verurteilung.
Kriseninterventionsteams betreuen vor Ort
Die Mutter und weitere Angehörige des Säuglings wurden durch ein Kriseninterventionsteam betreut. Das gilt auch für die eingesetzten Polizeibeamten und die Angehörigen des Rettungsdienstes der Kieler Berufsfeuerwehr.