Verlegung der Kieler Woche für Segler nicht optimal

„Wenn die Olympischen Spiele wie geplant in Tokio stattfinden sollten, dann wird es im September für eine Kieler Woche sehr schwierig. Der sportliche Kalender der Segelwelt ist für die zweite Jahreshälfte dann sehr voll", sagt Dirk Ramhorst, Organisationsleiter Regatten für die Kieler Woche. Am Freitag hatte der Kieler CDU-Vorsitzende Tobias von der Heyde die Diskussion angestoßen und sich für eine Verschiebung des großen Segelsportevents ausgesprochen. Nach derzeitigem Stand sind die Olympischen Spiele vom 23. Juli bis 8. August in Tokio. Traditionell verteilen sich auch die Regatten der olympischen Bootsklassen dann auf Zeiträume mit Puffer vor und nach den Spielen. Im vergangenen Jahr fiel die Entscheidung zur Verschiebung der Olympischen Spiele Ende März. Ausschreibungen für den Juni sind gerade gestartet: Gegenwärtig gibt es aus Japan noch keine Signale, dass 2021 erneut eine Verschiebung geplant ist. Bei dem Organisationsteam der Wettfahrten ist derweil die Maschinerie angelaufen. „Seit einer Woche sind für die Sportler die organisatorischen Daten für den Juni ausgeschrieben und die Teams können sich anmelden", so Ramhorst. Gegenwärtig sei es noch nicht möglich, eine Einschätzung zur Resonanz zu bekommen. „Das können wir im März besser einschätzen, wenn die Rückmeldungen vorliegen", so Ramhorst. International wurden bislang nur Segel-Regatten im Januar und Februar abgesagt. Für die Termine im Mai und Juni gibt es noch keine Veränderungen. Auch Kiels Oberbürgermeister Ulf Kämpfer (SPD) hatte sich am Wochenende gegen eine voreilige Verschiebung der Kieler Woche auf September ausgesprochen. Konzept hat sich bewährt: Unter Pandemie-Bedingungen können die Segler in Kiel auf das gelungene Konzept von 2020 zurückgreifen. Der Betrieb eines nach außen abgeschotteten Team-Camps und Vorhafenbereichs hat sich in Schilksee bewährt. Dieses Konzept ließe sich auch 2021 wieder im Juni und September umsetzen. Bei der Marine, dem traditionellen Partner der Ausrichter der Kieler Woche, sieht man grundsätzlich für September kein Problem. Es gibt aber auch hier Einschränkungen bei den Marinekutterregatten, die es im Juni nicht gäbe. „Im September stehen nicht so viele Kutter für die Regatten zur Verfügung wie im Juni. Deshalb wird es da dann zu Beschränkungen bei den Teilnehmern kommen", sagt Fregattenkapitän Tim Gabrys, Sprecher der Einsatzflottille 1 der Marine in Kiel. "Gorch Fock" ist im September bereits verplant: Die Kutter werden im September an den Schulen für den Ausbildungsbetrieb gebraucht. Deshalb könne die Marine deshalb nicht so viele Kutter wie Ende Juni abstellen, wenn der Ausbildungsbetrieb traditionell ruht. Der Blick auf die Windjammerparade, dem maritimen Höhepunkt jeder Kieler Woche, ist auch noch unklar. Dort haben sich die ersten Großsegler aber schon auf den Juni festgelegt. So hat die „Alexander von Humboldt 2" den 26. Juni bereits im Fahrplan für die buchbaren Reisen ausgeschrieben. Und auch die „Gorch Fock" ist für den Juni eingeplant. Im September ist auch für die „Gorch Fock" bereits der Ausbildungsbetrieb mit Reisen für die Kadetten geplant.