Waldhof in Kroog: Freude über neue Kita-Plätze in Kiel

Betreuungsplätze für Kinder sind Mangelware in Elmschenhagen und Kroog. Ein Stück weit entspannt hat sich nun die Lage dank einer Initiative der Marie-Christian-Heime. Im Auguste-Peters-Haus im Rönner Weg 75 wurde eine Kinderkrippe für zehn kleine Leute unter drei Jahre eröffnet – aus gegebenem Anlass allerdings zunächst nur im Notbetrieb. Mehrere Dutzend Plätze fehlen nach Angaben von Marion Muerköster, der Leiterin des städtischen Amtes für Kinder- und Jugendeinrichtungen, sowohl für die Kleinsten als auch die Drei- bis Sechsjährigen in Elmschenhagen und Kroog. Umso erfreuter ist sie darüber, dass nun innerhalb von gerade mal einem Jahr ein Akzent im besonders nachgefragten Krippenbereich gesetzt werden konnte. Stadt lobt die Initiative: „Das ist meines Wissens Rekord“, lobte sie das fixe Vorgehen der Waldhof-Verantwortlichen, als die Krippe am Dienstag in sehr begrenztem Rahmen offiziell ihrer Bestimmung übergeben wurde. Ein Lob, das Waldhof-Chef Burkhard Ziebell prompt zurückgab. So schnell konnte es nach seinen Worten nur gehen, weil die Zusammenarbeit mit der Stadt wie am Schnürchen lief. Eine ungewöhnliche Gratulantin trat bei der kleinen Feier in Person von Erika Schmidt auf. Nicht nur, dass sie mit 43 Jahren Tätigkeit die dienstälteste Mitarbeiterin auf dem Waldhof ist, auch ihre Mutter war dort ebenso beschäftigt wie ihre Tochter, die zum Team der neuen Krippe gehört. Weil zudem ein Enkel jüngst schon mal Praktikumsluft geschnuppert hat, könnte es durchaus bald zu einer Fortsetzung in der vierten Generation kommen. Lesen Sie auch: Schöner wohnen für Bedürftige in Kroog Ebenfalls bemerkenswert stellt sich das nun fast abgeschlossene Projekt in finanzieller Hinsicht dar. 380.000 Euro inklusive Einrichtung kostet die neue Einrichtung. Der Preis für die Außenanlagen, die derzeit noch in Form gebracht werden, ist darin schon enthalten. Für diese laut Marion Muerköster „überschaubare Summe“ wurde ein kleines Paradies geschaffen, dessen Schmuckstück der in Form eines Wintergartens angelegte Gruppenraum ist. Eine Küche zum Aufwärmen der zentral auf dem Waldhof zubereiteten Speisen, ein Wasch- und Sanitärbereich sowie eine Ruhezone mit kuscheligen Schlafnestern ergänzen die Ausstattung. In die Pflicht nehmen lassen haben sich die Marie-Christian-Heime für diese Sache mehr als gern, betonte Aufsichtsratsvorsitzender Michael Kosmahl. Schließlich sei dies ein weiterer Beitrag dazu, dass die Menschen vom Waldhof „Teil der Gesellschaft sind“, hob er den inklusiven Charakter des Unternehmens hervor. Tatsächlich wird die Krippe durchweg von Kindern besucht, die im Rest von Kroog oder in Elmschenhagen leben. Tatsächlich los ging es im Rönner Weg bereits am 18. Januar, als die Plätze bereits komplett ausgebucht waren. An diesem Tag und noch bis auf Weiteres wurden und werden aber wegen der Corona-Beschränkungen nur Kinder aufgenommen, die unter die Kriterien einer Notbetreuung fallen, weil beispielsweise die Eltern in der Pflege arbeiten. Auf dem Waldhof können 50 junge Leute betreut werden: Das gilt auch für die bereits vorhandenen Kindereinrichtungen, die in Regie der Marie-Christian-Heime betrieben werden. Dabei handelt es sich um eine im selben Haus wie die Elementargruppe untergebrachte Elementargruppe mit 22 Plätzen für Drei- bis Sechsjährige und einen Naturkindergarten mit 18 Plätzen. Die neue Krippe mitgerechnet, werden auf dem Waldhof damit zumindest in normalen Zeiten 50 junge Leute betreut. Darüber hinaus betätigt sich der Verein auch jenseits der Grenzen seines angestammten Territoriums. Am Tilsiter Platz in Ellerbek und in der Wischhofstraße in Wellingdorf will er die Trägerschaft für zwei weitere Kitas übernehmen. Das dauert allerdings noch etwas, denn der Baubeginn lässt an beiden Stellen noch auf sich warten.