Weshalb schwarze Limousinen mit Polizei-Eskorte durch Kiel fahren

Am Donnerstag startete das Treffen der Außenminister und Außenministerinnen der G7-Staaten im Schloss Weissenhaus an der Hohwachter Bucht. Die Auswirkungen des Gipfels werden sind bis zum Sonnabend auch in Kiel sichtbar sein. Hunderte Einsatzfahrzeuge aller Art sind in der Landeshauptstadt unterwegs. Auf Kiels Straßen waren die ersten Kolonnen von Polizeiwagen bereits am Dienstag sichtbar. Die Verlegung von über 3500 Frauen und Männern verschiedener Polizeibehörden aus ganz Deutschland zeigte sich im Stadtbild. Inzwischen sind auch Diplomaten und Gäste des Gipfels in Kiel. Auch sie werden durch Einsatzkräfte eskortiert und zum Tagungsort gebracht und von dort wieder abgeholt. Lesen Sie auch G7-Gipfel in Weißenhaus: die wichtigsten Fragen und Antworten G7-Gipfel: Außenminister-Treffen in Weissenhaus im Liveblog verfolgen Mit Blaulicht eilen so seit Donnerstag immer wieder Fahrzeugkolonnen über Kieler Straßen. Die Palette der Einsatzkräfte reicht dabei von Hundertschaften mit Mannschaftstransportern, Spezialwagen mit Kameras bis hin zu Limousinen für Diplomaten. Besonders rege ist der Verkehr auf dem Konrad-Adenauer-Damm mit dem Übergang zur Bundesstraße 202. Aber auch auf dem Westring, der Kiellinie oder dem Olof-Palme-Damm sind Kolonnen mit Einsatzfahrzeugen regelmäßig unterwegs. Der Grund für diese ständigen Verlegungen ist einfach. Die Unterbringung vieler Einsatzkräfte erfolgt wegen der Hotel-Kapazitäten im Kieler Stadtgebiet und im Kieler Umland. Die GSG9 der Bundespolizei nutzt mit ihren Booten beispielsweise den Marinestützpunkt Eckernförde. In einem rotierenden System werden während des Gipfels in diesen Tagen die Hundertschaften in den jeweiligen Einsatzräumen rund um das Tagungshotel auf dem Schlossgut Weissenhaus ausgetauscht. G7-Gipfel 2022 Weissenhaus: Die Polizei nutzt auch den Flughafen Kiel-Holtenau: In Kiel wird außerdem der Flughafen Holtenau als Basis für die Polizeihubschrauber genutzt. Sie tanken dort und nutzen ihn für Ruhepausen. Neben dem Bundespolizei-Fliegerhorst Fuhlendorf ist Kiel-Holtenau der nächstgelegene Flughafen am Tagungsort. Bei der Logistik hilft auch das Technische Hilfswerk rund um das Tagungshotel. Der Aufwand zum Abschirmen des Gipfels erfordert Tausende Beamte von Landespolizei und Bundespolizei. Die Kennzeichen sind zum Teil aus Baden-Württemberg, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz oder Hamburg. Auf dem Wasser ist ebenfalls alles präsent, was die Polizei gerade aufzubieten hat. Den Nahbereich am Ufer sichern ein Dutzend Boote der Wasserschutzpolizei aus Schleswig-Holstein. Zur Unterstützung sind auch hier Boote aus anderen Bundesländern dabei. Die Seeraumüberwachung im Küstenvorfeld der Hohwachter Bucht übernimmt die Bundespolizei mit den großen Einsatzschiffen „Bad Düben“, „Potsdam“ und „Bad Bramstedt“. Die „Bad Düben“ ist für den Einsatz extra aus der Nordsee abgezogen worden. Mit dabei sind auch die neuen Einsatzboote der Spezialeinheit GSG9. G8 Heiligendamm Ausschreitungen sollen sich nicht wiederholen: Die Spezialeinheiten sollen auch Störungen von Umweltaktivisten vereiteln. Ein Vorfall wie beim G8-Treffen in Heiligendamm im Mai 2010 soll sich nicht wiederholen. Damals waren Umweltaktivisten von Greenpeace von Fehmarn aus mit Schlauchbooten zum Tagungsort in Heiligendamm gefahren und hatten die Sicherheitskräfte überrascht. Auch aus diesem Grund werden die Straßen auf Fehmarn und der Fährbahnhof Puttgarden in das Einsatzkonzept einbezogen. Einsatzfahrzeuge stehen auch an der Fehmarnsundbrücke. G7-Treffen an der Ostsee: US Marine auf der See präsent: Wie bei großen Gipfeltreffen mit US-Beteiligung üblich, ist auch wieder ein Zerstörer der US Navy in Nähe. Das US Schiff „Gravely“ ist am Montag nach einem Hafenbesuch in Polen ausgelaufen. Die deutsche Marine hat derzeit die auf die Luftraumüberwachung spezialisierte Fregatte „Hessen“ in der Lübecker Bucht postiert. Wo sich der Zerstörer genau befindet, ist geheim. Die „Gravely“ hat eine weitreichende Radaranlage und Flugkörper zur Überwachung des Luftraums über der gesamten Ostsee an Bord. An Bord können bis zu 100 Flugkörper untergebracht werden.