Auf der Suche nach Beweisen hat die Polizei am Freitag bis 13 Uhr eine Spur der A 215 am Kreuz Kiel-Mitte gesperrt. Hier wurde vermutlich ein Gegenstand von einer Brücke auf die Autobahn geworfen und hat ein Auto getroffen. Die Suchaktion sorgte am Freitag für Verkehrsbehinderungen auf der Autobahn im Bereich Kiel. Am Nachmittag teilte die Polizei mit, dass Gegenstände sichergestellt wurden, die kriminaltechnisch untersucht würden. Über die Art der Gegenstände wurde aus ermittlungstaktischen Gründen keine Angaben gemacht.
Polizei ermittelt wegen versuchten Mordes
Bei dem Vorfall am vergangenen Sonntag sei niemand verletzt, aber das Dach des Fahrzeugs beschädigt worden, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft mit. Es werde nun wegen versuchten Mordes in Verbindung mit einem gefährlichen Eingriff in den Straßenverkehr ermittelt.
Mit Unterstützung der Feuerwehr suchten Einsatzkräfte der Polizei nach Gegenständen, die von einer Brücke auf die Fahrbahn geworfen worden sein sollen. Die Berufsfeuerwehr pumpte dafür auf einer Baustelle Wasser aus einer Grube an einer Brücke. Während der Suche musste stadtauswärts eine der beiden Fahrspuren gesperrt werden. Die sorgte für einen Rückstau auf die B76 und den Schützenwall.
Verletzt wurde niemand
Die Tat soll sich bereits am Sonntagvormittag ereignet haben, teilten Polizeidirektion und Staatsanwaltschaft Kiel am Freitag mit. Die Polizei sucht nun Zeugen für den Vorfall.
Eine Fahrbahn wurde gesperrt
Die Polizei teilte am Morgen mit, dass die A 215 vormittags nur einspurig befahrbar sei, da sich die Ermittler gemeinsam mit Spurensicherungskräften an den Tatort begeben. Sie wurden unterstützt von Such- und Absperrkräften der Autobahnmeisterei und der Feuerwehr.
Ein Graben neben der Autobahn musste für die Suche abgepumpt werden.
Was war passiert?
Gegen 11.30 Uhr fuhr am Sonntag ein 52-jähriger Peugeot-Fahrer mit einer Beifahrerin auf dem den linken Fahrstreifen der A 215 in Richtung Neumünster. "Er hörte einen Einschlag auf seinem Dach, als er die Brücke der Veloroute oder die sich im Neubau befindliche Brücke in Höhe Mühlendamm passierte", sagte ein Sprecher.
Der 52-Jährige hielt umgehend auf dem Standstreifen an und stellte einen Schaden auf seinem Dach fest. Ein weiterer Autofahrer hielt hinter dem Geschädigten und sagte, dass er einen Gegenstand gesehen habe, der von der Brücke geflogen sei. Den Gegenstand selbst konnte der Zeuge nicht beschreiben. Personen habe er auf der Brücke nicht sehen können.
Staatsanwaltschaft wertet Tat als versuchten Mord
Die Kriminalpolizei Kiel hat gemeinsam mit der Staatsanwaltschaft Kiel die Ermittlungen aufgenommen. Die Staatsanwaltschaft bewertet die Tat als versuchten Mord in Verbindung mit einem gefährlichen Eingriff in den Straßenverkehr.
Zeugen, die Hinweise zu verdächtigen Personen geben können, die sich auf einer der Brücken oder in deren Nähe aufgehalten haben, werden gebeten, sich mit der Kriminalpolizei unter der Telefonnummer 0431/1603333 in Verbindung zu setzen.
Steinwurf in Harrislee
Im Mai 2018 sorgte ein Steinwurf von einer Brücke auf die A7 bei Harrislee nahe der dänischen Grenze für Aufsehen. Dabei war eine Frau schwer verletzt worden. Die Polizei konnte zwei mutmaßliche Täter ermitteln. Zwei 19-Jährige müssen sich vor dem Landgericht Flensburg verantworten.
Die Staatsanwaltschaft wirft den beiden Angeklagten versuchten Mord wegen des Mordmerkmals Heimtücke vor sowie gefährliche Körperverletzung, gefährlichen Eingriff in den Straßenverkehr und Sachbeschädigung.
Von jad/RND