Wirtschaft in Kiel: Fast 40.000 Stellen von Kurzarbeit betroffen

„Diese Entwicklung steht – pandemiebedingt – im klaren Gegensatz zu den ansonsten üblicherweise starken Frühjahrsmonaten“, sagt Petra Eylander, Chefin der Agentur für Arbeit in Kiel. Ob und wann sich die jüngsten Lockerungen auf dem Arbeitsmarkt auswirken, sei „aktuell nicht absehbar“. Auch im gesamten Land haben sich die Zahlen im Mai erheblich verschlechtert. Viele Betriebe, auch in der Region, seien von der Entwicklung des globalen Handels abhängig. Gleichzeitig hat Petra Eylander aber die Hoffnung, dass bereits in den nächsten Monaten das Stellenangebot wieder wachsen wird. Einige Betriebe seien weiterhin auf der Suche nach zusätzlichem Personal. Ein leichtes Plus an sozialversicherungspflichtigen Stellen gebe es beispielsweise im Vergleich zum April im verarbeitenden Gewerbe, bei den wirtschaftlichen Dienstleistungen und in der öffentlichen Verwaltung, teilte die Agentur für Arbeit mit. Kennen Sie schon die Post aus dem Newsroom? Den kostenfreien Newsletter der Kieler Nachrichten versenden wir Mo-Fr ab 17 Uhr. Hier können Sie sich für unser Mailing anmelden. Sie interessieren sich für Holstein Kiel? Dann melden Sie sich hier für den Newsletter " Holstein Kiel - Die Woche " kostenfrei an. Versand: jeden Freitag, 11.30 Uhr. Vor allem junge Menschen sind von der schlechten Entwicklung betroffen: Wie dramatisch die Entwicklung auf dem Kieler Arbeitsmarkt ist, belegen auch andere Daten. Seit März wurden 2317 Anträge auf Kurzarbeit geprüft, die sich auf 37 844 Arbeitnehmer beziehen. Eylander lobt gleichzeitig das Instrument der Kurzarbeit. „Es schützt die Menschen vor Arbeitslosigkeit und erhält den Unternehmen die Fachkräfte, die sie spätestens nach der Beendigung der Pandemie wieder brauchen werden.“ Im Vergleich zum Vorjahr hat sich die Zahl der versicherungspflichtigen Stellenmeldungen im Mai nahezu halbiert. Eylander warnt, dass der schlechte Trend durch die Auswirkungen des Coronavirus auch junge Menschen treffen könne, die im Juni oder Juli ihre Ausbildung oder das Studium beenden. Die Unternehmen dürften dennoch nicht den Mut verlieren, weiterhin auszubilden. Gewerkschaftsbund verlangt weitere Hilfe von der Politik: Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) sieht die Politik in der Pflicht. „Sie muss die Betriebe unterstützen, die ausbilden und investieren. Sie muss das tarifgebundene und mitbestimmte, das emissionsarme, ressourcensparende und digitale Wirtschaften fördern“, sagt Frank Hornschu, Vorsitzender der DGB Kiel Region. Wichtig sei es auch, die Möglichkeiten zur Qualifikation und Weiterbildung offensiv voranzutreiben. „Wir werden zur wirtschaftlichen Entwicklungsfähigkeit jede Fachkraft brauchen.“ Weitere Nachrichten aus Kiel finden Sie hier. Lesen Sie auch: Corona-Liveblog: So ist die aktuelle Lage in Schleswig-Holstein Neue Lockerungen für private Kontakte ab 8. Juni Corona in Schleswig-Holstein: So viele Genesene und Erkrankte gibt es aktuell Corona-Fall an Schule in Friedrichsort Corona-Lockerung: Wann geht es wieder in den Hansa-Park? KN-Bühne: 44.000 Euro für die Künstler Ostholstein: App für Regulierung der Touristenströme? Eckernförder Bucht: Straßensperrungen im Sommer möglich Diese Zwischenbilanz zieht Gesundheitsminister Garg Küstenurlaub: Was ist möglich – und was nicht? Schleswig-Holstein: Was am Strand erlaubt ist Weitere Informationen zum Coronavirus erhalten Sie auf unserer Themenseite.

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