Aktivregion Eckernförder Bucht fördert Ausbau von Solaranlagen

Der Kreis Rendsburg-Eckernförde ist derzeit dabei, seine Klimaschutzagentur aufzubauen. Als ersten offiziellen Antrag schiebt die Agentur eine Solar-Initiative an. Neben einer Bestandsanalyse der vorhandenen Photovoltaik-Anlagen im Kreis Rendsburg-Eckernförde soll das künftige Kataster auch Informationen darüber liefern, welche weiteren Dächer für die Entwicklung von Solaranlagen geeignet sind. Als Vorbild dient der Landkreis Osnabrück. "Meist liegt das Potenzial bei zehn bis 20 Prozent", sagt Klimaschutzmanager Sebastian Krug. Grundstückseigner in Eckernförde können Daten abrufen: Das Kataster analysiert einzelne Gebäude. Jeder Hausbesitzer, Gewerbegrundstücks-Eigner und jede Kommune kann anschließend die Ergebnisse für die Immobilie abrufen. Laut Krug lassen sich in das Kataster auch Daten eingeben, die Aufschluss darüber geben, was eine entsprechende Solaranlage kosten würde und wie rentabel sie wäre. „Mit so einer Beispielrechnung kann man dann zum Installateur gehen und sich ein Angebot machen lassen“, sagt der Klimaschutzmanager. Nach seinen Angaben sind Photovoltaik-Anlagen bei geeigneten Bedingungen inzwischen keine Preisfrage mehr. „Seit 2007 sind sie jedes Jahr um 14 Prozent günstiger geworden.“ Preis für Solaranlagen sind gesunken: Neben den wirtschaftlichen Vorteilen der eigenen Stromproduktion bietet eine Solaranlage auch Sicherheit bei Stromausfall (wenn ein Stromspeicher vorhanden ist) nutzt der Umwelt – „und sie gibt einfach ein gutes Gefühl“, sagt Krug. Etwa für Stromspeicher, Ladeboxen für E-Autos und für E-Autos selbst können Förderungen beantragt werden. Der Klimaschutzmanager geht davon aus, dass das Solar-Kataster noch in der ersten Hälfte des Jahres 2021 vorliegen könnte. Die Gesamtkosten für den Kreis liegen bei 290.000 Euro. 160.000 Euro davon sollen über die fünf Aktivregionen im Kreis Rendsburg-Eckernförde anteilig gefördert werden. Die Aktivregion Eckernförde Bucht ist mit 30 Prozent, also 48.000 Euro, dabei. Aktivregion will Förderquoten erhöhen Von dem 2,5 Millionen großen Förderbudget, mit dem die Aktivregion Eckernförde Bucht 2015 gestartet war, sind noch 1,2 Millionen Euro im Topf. Um zusätzliche Anreize zum Abruf des Fördergeldes zu geben, soll die Zuschussstrategie geändert werden. Beim Land will die Aktivregion beantragen, die Förderquote auf 75 Prozent zu erhöhen und die maximale Summe auf 150.000 Euro anzuheben. Bislang gelten Förderquoten von 45 Prozent für private und 55 Prozent für kommunale Träger mit einer Deckelung von 50.000 beziehungsweise 100.000 Euro. Damit steht die Aktivregion allerdings auch im Wettbewerb mit anderen Förderprogrammen. Zwar wurden 2019 zehn Projekte und in diesem Jahr elf Projekte beschlossen. Doch ist das zugewiesene Geld nicht ausgeschöpft. Die Folge: Das nächste Förderbudget wird der Aktivregion anteilig gekürzt. „Wir sind lange Jahre gut gefahren mit den alten Fördersätzen, doch jetzt hat sich die Landschaft gewandelt“, sagt der Vorsitzende Matthias Meins. Die neuen Förderquoten von 75 Prozent sollen nach Angaben von Regionalmanager Dieter Kuhn Anfang kommenden Jahres dem Land zur Entscheidung vorgelegt werden. Das Gesamtbudget für die Aktivregion sowie die Beiträge der Mitgliedskommunen werden sich dadurch nicht ändern. Für kleinere Investitionen bis 20.000 Euro soll im kommenden Jahr wieder ein Regionalbudget von 200.000 Euro aufgelegt werden. Als zusätzliche Förderkriterien kommen ehrenamtliche Strukturen (beispielsweise Vereine), Impulse für die Schaffung von Arbeitsplätzen sowie eine gebietsübergreifende Wirkung von Projekten hinzu. Anträge können bis zum 23. Februar eingereicht werden, über sie entscheidet der Vorstand der Aktivregion am 10. März. 40 000 Euro für die Strandpromenade Eckernförde: Der Vorstand fasste noch weitere Förderbeschlüsse. So soll die Eckernförder Strandpromenade attraktiver werden. Knapp 90.000 Euro will die Stadt Eckernförde dafür ausgeben. Die Aktivregion bezuschusst diese Investition mit 40000 Euro. Geplant sind zehn Umkleidekabinen im Strandbereich, die zunehmend nachgefragt werden, sowie die Aufrüstung der Mülleimer an der Promenade, die zusätzlich Kippenbehälter erhalten sollen. Weiter will die Touristik zur Saison 2021 zwei E-Schließfach-Anlagen installieren, in denen sich auch Handys oder E-Bike-Akkus aufladen lassen. Zwei barrierefreie Strandzugänge an der Seelust und am Hundestrand Eckernförde sowie ein Calisthenics-Park (sportliche Übungen mit dem Eigengewicht) im Kurpark Eckernförde komplettieren das Paket. Dorfplatz Holzbunge wird aufgewertet: In der Gemeinde Holzbunge hilft die Aktivregion, den Dorfplatz aufzuwerten. Die zentrale Fläche erhält unter anderem einen Bouleplatz, eine bienenfreundliche Blumenwiese, Sitzbänke, Spielgerät für Kinder, einen Unterstand, Fahrradständer, einen Tausch-Bücherschrank sowie ein Insektenhotel. Ziel der Umgestaltung ist es, dem dörflichen Leben, aber auch Gästen, Wanderern und Radfahrern einen Treffpunkt zu bieten, der sich vielfach nutzen lässt. Die Kosten von 60.000 Euro fördert die Aktivregion mit 27.500 Euro.